Das Rauchverbot in öffentlich zugänglichen Räumen, das seit Mai 2010 in der Schweiz gilt, steigert die Gesundheit des Servicepersonals. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts, die heute (30. August 2012) an der Swiss Public Health Conference in Lausanne vorgestellt wurde. Zwölf Monate nach der Einführung von rauchfreien Arbeitsplätzen haben sich mehrere Indikatoren für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems messbar verbessert.

Das Rauchverbot in öffentlich zugänglichen Räumen, das seit Mai 2010 in der Schweiz gilt, steigert die Gesundheit des Servicepersonals. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts, die heute (30. August 2012) an der Swiss Public Health Conference in Lausanne vorgestellt wurde. Zwölf Monate nach der Einführung von rauchfreien Arbeitsplätzen haben sich mehrere Indikatoren für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems messbar verbessert.

Im Rahmen der «Cohort Study on Smokefree Intervention in Bars and Restaurants» (Cosibar-Studie) wurden vor und 12 Monate nach der Einführung von rauchfreien Arbeitsplätzen bei Gastronomieangestellten die Herzrhythmusvariabilität und die Pulswellengeschwindigkeit untersucht. Diese beiden Faktoren geben Aufschluss über das Herzinfarkt- und das Arterioskleroserisiko.

Vor der Einführung des Rauchverbotes war das Servicepersonal einer erheblichen Belastung durch Passivrauchen ausgesetzt. Diese entsprach im Durchschnitt dem täglichen Inhalieren von fünf Zigaretten. Nach der Einführung von rauchfreien Arbeitsplätzen lag die Belastung durchschnittlich 16-mal tiefer als vorher.

Deutlich bessere Herz-Kreislauf-Gesundheit

Die Reduktion der Passivrauchbelastung am Arbeitsplatz führte nach 12 Monaten zu einer messbaren Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems. Bei Personen, die nicht mehr dem Passivrauchen ausgesetzt waren, erhöhte sich die Herzrhythmusvariabilität signifikant. Diese ist ein Mass für die Fähigkeit des Körpers, die Herzschlagrate an eine Veränderung der Belastung anzupassen, etwa bei körperlicher Aktivität oder Stress. Eine höhere Anpassungsfähigkeit der Herzfrequenz, wie sie die Forscher beim Personal an rauchfreien Arbeitsplätzen beobachteten, deutet auf ein vermindertes Herzinfarktrisiko hin. Dagegen wurde bei Angestellten in Raucherlokalen keine Verbesserung festgestellt.

In rauchfreien Betrieben verbesserte sich auch die Pulswellengeschwindigkeit des Personals signifikant. Aus dieser Messgröße lässt sich auf die Elastizität der Blutgefäßwände schließen. Die Werte zeigen, dass die Arterien der Studienteilnehmenden durch die geringere Rauchbelastung wieder elastischer geworden sind, was auf ein vermindertes Risiko für Arterienverkalkung hinweist.

Hohe Aussagekraft dank quasi-experimentellem Untersuchungsdesign

Die Cosibar-Studie zeigt, dass sich die Einführung gesetzlicher Bestimmungen für rauchfreie Gastronomiebetriebe positiv auf die Gesundheit der Serviceangestellten auswirkt. Besonders aussagekräftig ist die Studie, weil die kantonal unterschiedlichen Regelungen einen quasi-experimentellen Untersuchungsansatz ermöglichten: Bei einem Teil der Studienteilnehmenden wurden rauchfreie Arbeitsplätze eingeführt, während ein anderer Teil weiterhin in rauchbelasteten Gaststätten arbeitete. In allen Analysen wurden Alter, Geschlecht, Gewicht, Größe und Blutdruck der untersuchten Personen sowie saisonale Einflüsse mitberücksichtigt.

In derselben Studie wurden bei den Probanden auch verschiedene Parameter der Lungenfunktion gemessen. Die Auswertung dieser Werte ist noch nicht abgeschlossen. Die Endergebnisse der Studie werden voraussichtlich Ende 2012 publiziert.

Studienteam und Finanzierung

Die Cosibar-Studie wurde vom Schweizerischen Tropen- und Public Health- Institut, das mit der Universität Basel assoziiert ist, in Zusammenarbeit mit dem Institut Universitaire Romand de Santé au Travail in Lausanne, dem Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich und der Sport- und Bewegungsmedizin der Universität Basel durchgeführt. Die Studie wird durch den Tabakpräventionsfonds finanziert.

Quelle: Basel [ Universität ]

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