Herzpatienten, die den Erfolg ihrer gerinnungshemmenden Therapie mit Vitamin K-Antagonisten regelmäßig selbst messen („INR-Selbstmanagement“), zeigen im Vergleich zur Hausarzt-Kontrolle eine Abnahme des Sterblichkeitsrisikos von über 60 Prozent. Das berichtet Prof. Dr. Heinz Völler (Rüdersdorf) auf einem Pressegespräch anlässlich der 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK).

Herzpatienten, die den Erfolg ihrer gerinnungshemmenden Therapie mit Vitamin K-Antagonisten regelmäßig selbst messen („INR-Selbstmanagement“), zeigen im Vergleich zur Hausarzt-Kontrolle eine Abnahme des Sterblichkeitsrisikos von über 60 Prozent. Das berichtet Prof. Dr. Heinz Völler (Rüdersdorf) auf einem Pressegespräch anlässlich der 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK).

Systematisches Selbstmanagement gleich effektiv wie Antikoagulations- Kliniken

Auch dem Vergleich mit spezialisierten Antikoagulations-Kliniken hält das systematische Selbstmanagement stand: In einer aktuellen Untersuchung an über 2300 US-Patienten war die Rate von Herz-Kreislauf-Ereignissen in beiden Gruppen gleich, die Selbstmanagement-Gruppe hatte jedoch eine bessere Lebensqualität. Im Langzeitverlauf (6,3 Jahre) können Patienten mit mechanischem Herzklappenersatz nach Aortenklappen-Fehlern mit dem Selbstmanagement im Vergleich zu aufwändigen Operationsverfahren ohne Blutverdünnungs-Bedarf (unter Einsatz von Auto- und Homograft; „Ross-Operation“) eine in der Tendenz bessere Prognose erzielen.

„Somit erlaubt das INR-Selbstmanagement Patienten auch in strukturschwachen Regionen eine zu jeder Zeit und an jedem Ort mögliche Therapiekontrolle, die eine Überprüfung der Therapietreue zur Verhinderung von Schlaganfällen und Blutungen ermöglicht“, so Prof. Völler.

Patienten-Selbstbestimmung von BNP-Spiegel im Test

„Die Übernahme von Eigenverantwortung“, so Prof. Völler, sei auch bei Patienten mit chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI) durch die systematische Selbstbestimmung von natriuretischen Peptiden (BNP-Spiegel) wünschenswert, um erneute Krankenhausaufenthalte oder Todesfälle zu verhindern. Natriuretische Peptide werden bei HI-Patienten vermehrt freigesetzt. „Die Vorteile der Prognose-Verbesserung und Reduzierung von Krankenhaus-Einweisungen können durch die Verfügbarkeit eines BNP- basierten Home-Monitorings in der ambulanten Versorgung der Patienten erzielt werden“, so Prof. Völler. „BNP-gestützte Therapiesteuerung und Verlaufskontrolle reduzieren Sterblichkeit und Krankheitshäufigkeit. Mit dem Heart-Check-Device steht erstmals ein Gerät zur Verfügung, mit dem aus kapillarem Vollblut (Fingerstick) BNP bestimmt werden kann. Damit wird Ärzten die Bestimmung zu jeder Zeit an jedem Ort ermöglicht.“

Das Gerät ist sowohl in der Arztpraxis als auch in der Wohnung des Patienten einsetzbar. Eine Anwendung durch Patienten selbst wird zurzeit im Rahmen strukturierter Schulungsprogramme erprobt.

Quelle: Mannheim [ DGK ]

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