Die Zukunft der Lebensmittelsicherheit

Nach drei Jahren intensiver Forschungsarbeit wurde jetzt das Verbundforschungsprojekt „Freshlabel“unter Federführung des ttz Bremerhaven www.ttz-bremerhaven.de erfolgreich beendet. Im Rahmen des 6. EU-Forschungsprogramms setzten sich21 internationale Partner aus Forschung und Industrie das Ziel, ein Frischesiegel für leicht verderbliche Lebensmittel zu entwickeln.

Die Zukunft der Lebensmittelsicherheit

Nach drei Jahren intensiver Forschungsarbeit wurde jetzt das Verbundforschungsprojekt „Freshlabel“unter Federführung des ttz Bremerhaven www.ttz-bremerhaven.de erfolgreich beendet. Im Rahmen des 6. EU-Forschungsprogramms setzten sich21 internationale Partner aus Forschung und Industrie das Ziel, ein Frischesiegel für leicht verderbliche Lebensmittel zu entwickeln.

„Ziel der Forschungsarbeit war es, Temperatur-Zeit-Indikatoren in unterschiedlichen Fleisch- und Fischerzeugenden Ketten zu entwickeln. Dieses Ziel haben wir erreicht“, erklärt die Lebensmitteltechnologin Dr. Judith Kreyenschmidt von der Universität Bonn. Zu den Partnereinrichtungen für Forschung gehörten das TTZ in Bremerhaven (Projektleitung), das Staatliche Technische Forschungszentrum VTT aus Finnland, das Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn sowie die Nationale Technische Universität Athen NTUA.

Durchgeführt wurden die Tests mit Zeit-Temperatur-Indikatoren basierend auf der OnVu Technologie. Eine spezielle Pigmentfarbe auf einem Etikett entfärbt sich dabei in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur. Das TTI-Etikett wird auf die Verpackung geklebt, mit UV-Licht aufgeladen und erscheint anfangs in einem dunklen Blau. Je länger das Produkt warm gelagert wird, desto schneller erfolgt der Farbumschlag ins Weiße. Anhand eines Referenzsymbols kann erkannt werden, in welchem Frischezustand sich das Produkt befindet.

Die Forscher führten für verschiedene Produkte - etwa verpacktes Rindfleisch, Schinken oder Thunfisch - mikrobiologische, chemische und sensorische Qualitätstests bei unterschiedlichen Temperaturen durch, um den Frischeverlust der Produkte zu charakterisieren. Des Weiteren wurden in intensiver Forschungsarbeit TTIs entwickelt, die den Frischezustand der ausgewählten Lebensmittel widerspiegeln. „Neben der technologischen Optimierung lag die größte Herausforderung darin, die Intensität des UV-Lichtes und die Haltbarkeit des Produktes exakt aufeinander abzustimmen – und das unter Berücksichtigung unterschiedlicher Temperaturbedingungen. Der entwickelte TTI zeigt somit indirekt den natürlichen enzymatischen und mikrobiellen Frischeverlust in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur an. Somit werden auch Kühlkettenunterbrechungen, die den Frischeverlust beschleunigen, mit dem neuen Label direkt angezeigt“, so Kreyenschmidt weiter. Chemische Kontaminierungen oder bakterielle Kontaminationen durch Salmonellen oder Listerien zeigt der TTI jedoch nicht an.

Die Forscher sind nun dazu in der Lage, den Farbverlauf des OnVu-TTI-Etiketts je nach gewünschter Haltbarkeit anzupassen. „Dem Projekt ist es gelungen, für diese Technologie eine höhere Marktreife und leichtere Anwendung zu erzielen. Mit Hilfe des Etiketts könnten auch die Kunden zukünftig überprüfen, wie viel Zeit ihnen noch bleibt, bis das Produkt nicht mehr konsumiert werden sollte. Sie können dann sogar dessen Entwicklung im eigenen Kühlschrank überprüfen“, sagt Elke Wieczorek, Vize-Präsidentin des Deutschen Hausfrauen-Bundes.

Künftiges Ziel wird es sein, die intelligenten Etiketten mit Hilfe europäischer und nationaler Industrieverbände in der europäischen Fleisch- und Fischindustrie einzuführen. DieRückverfolgbarkeit frischer, gekühlter Lebensmittel gemäß der Richtlinien des europäischen Regelwerkes – Verordnung (CE) Nr. 178/2002 und 852/2004 – könnte durch diese Technologie sichergestellt werden. Die Vorteile für Produzenten von Frischwaren liegen auf der Hand, wie Michael Feuerstack, Production Director Labels and Consumables beim Technologiehersteller Bizerba, erklärt: „Die Anwendung von TTIs wird alle Schritte in der Logistikkette transparenter machen und dem Nutzer maximale Information in verständlicher Form zur Verfügung stellen. Durch die erwartete Verbesserung des Verbrauchervertrauens in die Produktqualität wird seitens der Hersteller eine Umsatzsteigerung erwartet“.

Weitere Informationen zum Verbundforschungsprojekt„Freshlabel“ des 6. EU-Forschungsrahmenprogrammes (FP6)

Projektnummer: COLL-CT-2005-012371

Projektdauer: 15.09.2005 – 14.09.2008

www.freshlabel.net

Über ProFrische:

Das Forum ProFrische wurde im Juli 2008 gegründet. Zu den Mitgliedern gehören Wissenschaftler der Universität Bonn, Technologieexperten der Unternehmen Bizerba und Ciba sowie der Deutsche Hausfrauen-Bund. Ziel der unabhängigen Interessengemeinschaft ist es, Verbraucher über den richtigen Umgang mit verderblichen Lebensmitteln aufzuklären. Dabei beschäftigen sich die Experten mit allen Aspekten, die Frische beeinflussen und transparent machen: von der Herstellung bis zum Kochtopf. Dadurch soll für Verbraucher, Produzenten und Lebensmittelhändler einen Mehrwert geschaffen werden

Quelle: Bonn [ ProFrische ]

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