Einheitliche Maschinensprache macht IT-Projekte zeit- und kosteneffektiver

WS-FOOD ist ein neuer Standard zur Betriebsdatenerfassung, der die Kommunikation zwischen Lebensmittelproduzent, Maschinenlieferant und IT-Anbieter maßgeblich vereinfacht. Hersteller können mit seiner Hilfe Maschinen über eine einheitliche Schnittstelle an die EDV anbinden und ohne hohe Implementierungskosten neue IT-Projekte realisieren: Dazu zählen beispielsweise artikelgenaue Analysen jedes am Prozess beteiligten Gerätes, mit denen Produktionsleiter die Effizienz der gesamten Produktion optimieren können. Doch anders als sein Vorgänger »WS-Pack«, der sich in der Getränke- und Abfüllbranche bereits etabliert hat, ist »WS- Food« besonders in der Fleischbranche bislang weitestgehend ein Geheim-Tipp. WS-Food auf dem Weg zur Standard-Schnittstelle in der Lebensmittelindustrie

Viele Maschinenbauer realisieren für ihre Geräte individuelle Schnittstellen mit eigenem Protokoll und eigener Auswertsoftware. Große Lebensmittelbetriebe, die oftmals über eigene IT-Abteilungen mit konkreten Vorstellungen und Ansprüchen verfügen, können mit solchen Insel-Lösungen nur schwer leben. Viel zu hoch werden bei der Vielzahl der Geräte unterschiedlicher Hersteller die Implementierungskosten, um Verbindungsstellen und Analysetools aufeinander abzustimmen. Dieter Conzelmann, Director Industry Solutions bei Bizerba, erklärt: „Die IT-Bereiche fordern daher die Maschinenhersteller auf, eine Lösung zu implementieren, die genau in die IT-Landschaft passt und die Maschinen in den datentechnischen Verbund integriert. Das führt oft zu kostenintensiver Anpassungsarbeit, Unzufriedenheit und Zeitverzögerungen.“ Da längst nicht alle Unternehmen diese Anforderung erfüllen können, fallen sie im Wettbewerb zurück – selbst wenn die Maschine beste Performance leistet.

Einheitliche Maschinensprache macht IT-Projekte zeit- und kosteneffektiver

WS-FOOD ist ein neuer Standard zur Betriebsdatenerfassung, der die Kommunikation zwischen Lebensmittelproduzent, Maschinenlieferant und IT-Anbieter maßgeblich vereinfacht. Hersteller können mit seiner Hilfe Maschinen über eine einheitliche Schnittstelle an die EDV anbinden und ohne hohe Implementierungskosten neue IT-Projekte realisieren: Dazu zählen beispielsweise artikelgenaue Analysen jedes am Prozess beteiligten Gerätes, mit denen Produktionsleiter die Effizienz der gesamten Produktion optimieren können. Doch anders als sein Vorgänger »WS-Pack«, der sich in der Getränke- und Abfüllbranche bereits etabliert hat, ist »WS- Food« besonders in der Fleischbranche bislang weitestgehend ein Geheim-Tipp.

WS-Food auf dem Weg zur Standard-Schnittstelle in der Lebensmittelindustrie

Viele Maschinenbauer realisieren für ihre Geräte individuelle Schnittstellen mit eigenem Protokoll und eigener Auswertsoftware. Große Lebensmittelbetriebe, die oftmals über eigene IT-Abteilungen mit konkreten Vorstellungen und Ansprüchen verfügen, können mit solchen Insel-Lösungen nur schwer leben. Viel zu hoch werden bei der Vielzahl der Geräte unterschiedlicher Hersteller die Implementierungskosten, um Verbindungsstellen und Analysetools aufeinander abzustimmen. Dieter Conzelmann, Director Industry Solutions bei Bizerba, erklärt: „Die IT-Bereiche fordern daher die Maschinenhersteller auf, eine Lösung zu implementieren, die genau in die IT-Landschaft passt und die Maschinen in den datentechnischen Verbund integriert. Das führt oft zu kostenintensiver Anpassungsarbeit, Unzufriedenheit und Zeitverzögerungen.“ Da längst nicht alle Unternehmen diese Anforderung erfüllen können, fallen sie im Wettbewerb zurück – selbst wenn die Maschine beste Performance leistet.

Verfügen über den Standard WS-Food: Bizerba Auszeichnungssysteme

Hier kommen die Weihenstephaner Standards ins Spiel. Tobias Voigt von der Technischen Universität München erklärt: „Fordert der Kunde, dass ein Gerät der WS-Food-Spezifikation entspricht, ist alles geklärt, was für die Schnittstelle zur EDV wesentlich ist: Die physikalische Verbindungsstelle, die inhaltliche Schnittstelle sowie die Datenauswertung samt Berichtswesen. Er muss kein Geld für die individuelle Anpassung ausgeben und spart Zeit: Denn die Dauer bis zur Inbetriebnahme einer neuen Komponente verkürzt sich von oftmals mehr als einem Jahr auf durchschnittlich 1,5 Monate.“

In Zukunft könnte auch die Fleischbranche den Status erreichen, der bei Getränkeabfüllanlagen bereits Standard ist. Voigt: „Hier enthalten Ausschreibungen weltweit den Passus, dass Maschinen eine Schnittstelle gemäß WS-Pack besitzen müssen. Voraussetzung dafür, dass sich nun auch WS- Food etabliert, ist neben der wachsenden Bekanntheit auch die Bereitschaft von Maschinenbauern und MES-Herstellern, ihn als integrale Schnittstelle in ihr System mit aufzunehmen. Bizerba geht hier bereits mit gutem Beispiel voran.“

Erfolgreich im Einsatz beim bayerischen Unternehmen Wolf-Wurst

Zu den Unternehmen, die WS-Food von den Maschinen-Lieferanten mittlerweile einfordern, zählt die Wolf-Firmengruppe. Auf über 16.000 Quadratmetern Produktionsfläche werden täglich 200 Tonnen Rohware zu 300 Wurst- und Fleischartikeln verarbeitet. Carsten Bernhardt, Leiter zentrale Technik bei Wolf, erklärt, warum die Notwendigkeit einer Standard-Schnittstelle zunehmend dringender wurde: „Der Kostendruck in Produktion und Vertrieb macht es notwendig, Produktionsprozesse genauer zu beurteilen. Um die Maschinen optimal auszulasten, brauchen wir aussagekräftige Kennzahlen und eine zuverlässige Kommunikation mit unserem Warenwirtschaftssystem“. Zudem sollten für das hauseigene Energiemanagementsystem energetische Prozesse abgebildet werden. Das Problem: Bei den Maschinenherstellern gab es keine Standardisierung, sondern eine Vielzahl von Eigenentwicklungen; viele verschiedene Systeme ohne einheitliche Oberfläche. „Es würde zu einer Kostenexplosion führen, wenn wir für alle Schneidemaschinen, Mischanlagen und Verpackungsmaschinen Schnittstellen aufeinander abstimmen müssten“, erklärt Bernhardt. „WS-Food macht es möglich, neue Geräte schnell in das Unternehmensumfeld einzubinden und eine systematische Auswertung und automatisiertes Reporting zu realisieren.“

Dieses Plug-and-Play Prinzip ist für Nahrungsmittelhersteller besonders profitabel, da sie fortlaufend neue Technologien in modulare Systemlösungen integrieren. Die rasante Geschwindigkeit, mit der Technologien an ein Unternehmen herangetragen werden, spürt auch Holger Pier, Prokurist und technischer Leiter bei der Westfleisch eG aus Münster, einem der größten Fleischproduzenten in Europa: „Wir müssen Daten sammeln und über die Maschinen transferieren - quasi vom Landwirt aus dem Stall heraus bis in die Verpackung hinein. Um das zu schaffen und das Gesamtsystem flexibler zu machen, müssen wir ständig neue Geräte verschiedener Hersteller einbinden. Da wir oftmals Probleme mit undeutlichen Schnittstellen haben, freuen wir uns über den neuen Standard.“

Die Anfänge von WS-Food

Der Verein Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) initiierte die Projektgruppe WS-Food im Jahr 2009. Ziel war, eine gemeinsame Sprache zur Betriebsdatenerfassung (BDE) für Maschinen unterschiedlicher Hersteller zu entwickeln, die physikalische und inhaltliche Schnittstellen umfasst. Das Ergebnis war der Standard WS-Food, der im Jahr 2010 verabschiedet wurde. Der Ansatz folgt dem Plug-and-Play Prinzip: man verbindet ein neues Gerät mit der EDV, und prompt liefert es die benötigten Daten. Indem das BDE-System bis zu einmal pro Sekunde die Gerätedaten abruft, entsteht eine aussagekräftige Datenbasis. Um diese Daten für Entscheidungen nutzen zu können, empfiehlt die Projektgruppe, in die Software des BDE-Systems zudem einige Grundfunktionen zu integrieren: eine Prozessvisualisierung, die Chargen- und Artikelverfolgung, eine Schwachstellenanalyse, eine Anlagen- und Maschinenbewertung nach vergleichbaren Kennzahlen (z.B. nach dem OEE Konzept) sowie Online-Darstellungen von Balkendiagrammen und Trend-Charts.

Die Arbeit an der Technik ist mittlerweile abgeschlossen, sagt Voigt: „Wir arbeiten nicht mehr an den technischen Details, alle Grundspezifikationen stehen. Jetzt geht es um die Kommunikation mit den Endkunden“. Denn ein Knackpunkt ist, dass bislang nur wenige Unternehmen von den Möglichkeiten des neuen Standards wissen. „Gerade in der Fleischbranche ist das Thema weitestgehendunbekannt. Und das wollen wir ändern, damit sich WS-Food genauso gut verbreitet wie WS-Pack im Bereich der Getränke- und Abfüllanlagen.“

Ausblick in die Zukunft

Mittlerweile haben über 270 Industrieanwender lizenzierte WS-Dokumentationen erhalten. Neben der Getränke- und Lebensmittelverpackungsindustrie wird insbesondere WS Food zunehmend auch bei Bäckereien und Molkereien genutzt. Unser Ziel ist es, mit WS Food in der gesamten fleischverarbeitenden Branche eine homogene Informationsstruktur zu etablieren. Zwar erheben die meisten Unternehmen bestimmte Daten, die für andere Betriebe uninteressant sind. Doch seien rund 80 Prozent des geforderten Informationsmaterials deckungsgleich, zeigen sich die Experten überzeugt. Dieter Conzelmann: „In den Bizerba-Geräten existieren für jeden Artikel rund 200 Artikelfelder. Jetzt stellt sich die Frage, welche Informationen zum Standard und welche individuell konfiguriert werden. Es geht darum, im Kundenfeedback Schnittmengen zu finden, um die Implementierungskosten noch weiter senken zu können.“ So können die über WS Food bereitgestellten Dateninhalte entsprechend der Branchenanforderungen kontinuierlich weiterentwickelt werden. Tobias Voigt von der Technischen Universität München bestätigt abschließend: „Die WS- Schnittstellen sind so spezifiziert sind, dass sich der Endkunde mit dem Thema nicht mehr befassen muss. Er bestellt nach WS und hat eine zukunftsfähige Schnittstelle, die alle wichtigen Daten liefert und technisch einfach anzubinden ist.“

Über Bizerba

Bizerba bietet ihren Kunden der Branchen Handwerk, Handel, Industrie und Logistik ein weltweit einzigartiges Lösungsportfolio aus Hard- und Software rund um die zentrale Größe „Gewicht“. Dieses Angebot umfasst Produkte und Lösungen für die Tätigkeiten schneiden, verarbeiten, wiegen, kassieren, prüfen, kommissionieren und auszeichnen. Umfangreiche Dienstleistungen von Beratung über Service, Etiketten und Verbrauchsmaterialien bis hin zum Leasing runden das Lösungsspektrum ab.

Seit 1866 gestaltet Bizerba maßgeblich die technologische Entwicklung im Bereich der Wägetechnologie und ist heute in 140 Ländern präsent. Der Kundenstamm reicht vom global agierenden Handels- und Industrieunternehmen über den Einzelhandel bis zum Bäcker- und Fleischerhandwerk. Hauptsitz der seit fünf Generationen in Familienhand geführten Unternehmensgruppe mit weltweit rund 3.100 Mitarbeitern ist Balingen in Baden-Württemberg. Weitere Produktionsstätten befinden sich in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, China sowie in den USA. Daneben unterhält Bizerba ein weltweites Netz von Vertriebs- und Servicestandorten.

Quelle: Balingen [ Bizerba ]

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