Entscheidungshilfen für eine nachhaltige Wirtschaft - Die Folgen des eigenen Handelns für Klima und Umwelt sollen besser messbar werden

Der Klimawandel ist in aller Munde und der Begriff der Nachhaltigkeit (engl.: sustainability) ist zu einem bedeutenden Kriterium bei der wirtschaftlichen Planung geworden. Auch immer mehr Verbraucher wollen wissen, welchen Beitrag Produkte zum Klimaschutz leisten. Ein Maß hierfür ist der „Carbon Footprint“ ein Begriff, der zunächst in Großbritannien aufkam, wo die ersten Handelsketten begonnen haben, den „CO2-Fußabdruck“ auf ihren Verkaufsverpackungen auszuweisen. Er soll darüber informieren,in welchem Maße ein Produkt das Klima belastet. Ausgedrückt wird er als die Summe der CO2-Emissionen, die entlang der gesamten Produktionskette von der Rohstofferzeugung und Herstellung des Produktes über Handel, Lieferung und Nutzung bis hin zur Entsorgung bzw. zum Recycling entstehen und die daher zuverlässig ermittelt werden müssen. Emissionen von beispielsweise Methan oder Lachgas werden dabei in entsprechende Äquivalente des wichtigsten Treibhausgases, des Kohlendioxid umgerechnet.

Entscheidungshilfen für eine nachhaltige Wirtschaft - Die Folgen des eigenen Handelns für Klima und Umwelt sollen besser messbar werden

Der Klimawandel ist in aller Munde und der Begriff der Nachhaltigkeit (engl.: sustainability) ist zu einem bedeutenden Kriterium bei der wirtschaftlichen Planung geworden. Auch immer mehr Verbraucher wollen wissen, welchen Beitrag Produkte zum Klimaschutz leisten. Ein Maß hierfür ist der „Carbon Footprint“ ein Begriff, der zunächst in Großbritannien aufkam, wo die ersten Handelsketten begonnen haben, den „CO2-Fußabdruck“ auf ihren Verkaufsverpackungen auszuweisen. Er soll darüber informieren,in welchem Maße ein Produkt das Klima belastet. Ausgedrückt wird er als die Summe der CO2-Emissionen, die entlang der gesamten Produktionskette von der Rohstofferzeugung und Herstellung des Produktes über Handel, Lieferung und Nutzung bis hin zur Entsorgung bzw. zum Recycling entstehen und die daher zuverlässig ermittelt werden müssen. Emissionen von beispielsweise Methan oder Lachgas werden dabei in entsprechende Äquivalente des wichtigsten Treibhausgases, des Kohlendioxid umgerechnet.

Die niederländische Verpackungssteuer, die Hersteller von Verpackungen seit Mai 2008 entrichten müssen, orientiert sich am durchschnittlichen CO2-Ausstoß, der bei der Produktion anfällt. Für Aluminium- und Kunststoffverpackungen sind demnach 57 (2009: 87,6) und 36 (2009: 43) Euro-Cent pro Kilogramm fällig, Kartonverpackungen schlagen mit 6 (2009: 7,3) Cent zu Buche und Glas immerhin mit 4,56 (2009: 6,6) Cent. Gerechnet wird mit Steuereinnahmen in Höhe von 365 Mio. Euro pro Jahr, die auch für abfallwirtschaftliche Zwecke Verwendung finden sollen. Wissenschaftliche Grundlage für die Festsetzung der Steuer sind Ökobilanzen des Forschungsinstituts CE Delft.

Vereinheitlichung der Bilanzen erforderlich Da schon ein einziges Handelssortiment hunderte bis tausende von Produkten enthält, deren Auswirkungen auf das Klima nach vergleichbaren Kriterien untersucht und bilanziert werden müssen, ist der Aufwand eines solchen Verfahrens enorm hoch. Was bei verschiedenen Verpackungsmaterialien noch recht gut funktioniert, wird für die fertigen Lebensmittel zu einer echten Herausforderung und ist maximal für die jeweils untersuchte Produktgruppe gültig. Wie Umweltfreundlichkeit gemessen werden kann, ist bislang nicht einheitlich definiert. In Frankreich und Großbritannien hat der Handel Impulse gesetzt und den „Carbon footprint“, d.h. die CO2-Bilanz bei der Produkt- und Verpackungsherstellung, zur Beurteilung eingeführt. In Deutschland ist bisher die Ökobilanz nach ISO 14040 ff. Grundlage für produktbezogene Ökobilanzen. Um die CO2-Emissionen besser zu verstehen und Erfahrungen bei der Ermittlung, Verringerung und Kommunikation von produktspezifischen Carbon Footprints zu sammeln, wurde von Öko-Institut, WWF, THEMA1 und dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung das Pilotprojekt „Product Carbon Footprint“ ins Leben gerufen, an dem sich mehrere namhafte Unternehmen wie FRoSTA, dm-drogerie markt und Tetra Pak beteiligen.

Im Frühjahr 2009 will das Bundesumweltministerium (BMU) Vorschläge präsentieren, mit welcher Methode die mit einem Produkt verbundenen CO2-Emissionen künftig ermittelt werden sollen. Das Forschungsprojekt geht auch der Frage nach, wie der Verbraucher über die CO2 Relevanz informiert werden kann, ohne ihn unnötig zu verwirren. Ein weiteres Siegel auf den Verpackungen wie es in Großbritannien teilweise schon praktiziert wird, streben die Marktteilnehmer in Deutschland bislang nicht an.

Geringere Materialmengen, besseres Recycling Die Hersteller von Getränkekartons haben bereits vor 20 Jahren die ersten Ökobilanzen vorgelegt. Der CO2 Beitrag eines Getränkekartons liegt deutlich niedriger als der vergleichbarer Verpackungen aus anderen Materialien. Die Gründe hierfür sind unter anderem die Herstellung aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen, das geringe Gewicht bei optimaler Raumausnutzung und die gute Wiederverwertbarkeit von Verbundkartons. Zentrales Thema der Nachhaltigkeit ist also der Umgang mit Ressourcen. Auch für Metallverpackungen wird beispielsweise verstärkt recyceltes Material genutzt. Bei einer in Europa produzierten Getränkedose sind dies mehr als 50 Prozent. Darüber hinaus wurde der Materialeinsatz kontinuierlich gesenkt. 1951 wog eine 0,33-Liter-Weißblechdose noch 83 g, bis heute konnte das Gewicht dank dünnerer Wandstärken auf ganze 22,5 g reduziert werden. Auch bei dem noch vergleichsweise jungen Packmittel PET wird das Gewicht pro Gebindeeinheit weiter reduziert. So bringen neueste PET-Flaschen im Vergleich zu Vorgängermodellen 30 Prozent weniger auf die Waage. Entsprechend sinken auch der Materialverbrauch und der Energieaufwand für Herstellung undTransport. In der Summe schlägt jedes Zehntelgramm Gewichtseinsparung pro Verpackungseinheit bei der Verringerung der CO2-Emissionen zu Buche.

Die Industrie stellt sich der Verantwortung Fest steht, dass die Nachhaltigkeitswelle nach den Handelsunternehmen und Markenartiklern auch die Verpackungsindustrie erreicht hat, wenngleich Verpackungen nur für ein Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. Die Anuga FoodTec 2009 wird sich insbesondere auf der Sonderfläche Sustainability mit diesem Themenkomplex auseinandersetzen. Gestaltet wird sie in Zusammenarbeit mit Berndt&Partner Packaging Consultants, die zu den führenden Spezialisten für Verpackungsdesign und Verpackungsentwicklung gehören. Im Rahmen der Anuga FoodTec findet darüber hinaus am 12. März 2009 die „Conference on sustainable packaging“ statt.

Unternehmen können das Streben nach Nachhaltigkeit auch im Marketing in einen klaren Vorteil ummünzen. So werben Firmen bereits damit, dass sie in ihrem Betrieb ausschließlich „sauberen“ Strom aus regenerativen Energiequellen einsetzen oder durch entsprechende Maßnahmen den Energieverbrauch deutlich senken konnten. Das Spektrum der Unternehmen, die sich von ihren Wettbewerbern abheben, indem sie sich als nachhaltig wirtschaftend positionieren, reicht vom familiengeführten mittelständischen Getränkehersteller bis zum internationalen Verpackungskonzern. CO2-Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, beispielsweise bei der Erzeugung tierischer Lebensmittel, können durch entsprechende Kompensationsmaßnahmen wie Investitionen in die Erzeugung von Ökostrom neutralisiert werden, um eine ausgeglichene Klimabilanz zu erreichen.

Die Anuga FoodTec wird gemeinsam von der Koelnmesse GmbH und der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) veranstaltet. Sie findet vom 10. bis 13. März 2009 in den Hallen 4 bis 10 der Koelnmesse statt.

Quelle: Köln [ Koelnmesse ]

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