Produktionsleiter-Tagung der Akademie Fresenius diskutierte über Hygiene, Instandhaltung und Prozessoptimierung

Moderne Produktionsanlagen zeichnen sich durch eine komplexe Technologie aus – und durch einen hohen Investitionsbedarf.  Premium-Komponenten allein sind kein Garant für einen erfolgreichen Anlagenbetrieb: Planung und Design der Produktionsanlage spielen eine entscheidende Rolle. Qualität hat ihren Preis, daher ist es ratsam, im Vorfeld einer Anschaffung viel Denkarbeit zu investieren. Die 3. Produktionsleiter-Tagung der Akademie Fresenius gab vom 20. bis 21. Januar in Dortmund Praxistipps zu Prozessoptimierung, Instandhaltung und Hygiene im Anlagenbetrieb. Biokorrosion: Angriff aus dem Mikrokosmos

Was wie der Titel eines schlechten Films klingt, ist für Anlagenbetreiber eine reale Gefahr: Biofilme und Biokorrosion stellen die Sicherheit und die Stabilität der Produktion in Frage. Constanze Messal (Micor) berichtete auf der Fresenius-Konferenz, wie Biofilme und Biokorrosion in Lebensmittelanlagen entstehen und wie sie zu vermeiden sind. Biofilme kommen nahezu überall vor, sie sind ökologische Nischen und zeichnen sich durch hohe Zelldichten und gesteigerte Stoffumsätze aus. Zu „Biofouling“ kommt es, wenn sich Biofilme übermäßig vermehren. Verfärbung, Verstopfung und Schleimbildung oder auch Gasentwicklung und Geruchsbildung sind Zeichen von Biofouling. Der Anlagenbetrieb wird oftmals beeinträchtigt, Materialschäden sind laut Messal jedoch nicht zu erwarten. Anders bei der nächsten Stufe, der  „Biokorrosion“: Hier ersetzt der Biofilm die Grenzfläche zwischen Werkstoff und Medium, was das umgebende Milieu zum Teil drastisch verändert. Messal: „Damit hängt die Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffes nicht mehr vom Medium, sondern von den Eigenschaften des Biofilms ab!“

Produktionsleiter-Tagung der Akademie Fresenius diskutierte über Hygiene, Instandhaltung und Prozessoptimierung

Moderne Produktionsanlagen zeichnen sich durch eine komplexe Technologie aus – und durch einen hohen Investitionsbedarf.  Premium-Komponenten allein sind kein Garant für einen erfolgreichen Anlagenbetrieb: Planung und Design der Produktionsanlage spielen eine entscheidende Rolle. Qualität hat ihren Preis, daher ist es ratsam, im Vorfeld einer Anschaffung viel Denkarbeit zu investieren. Die 3. Produktionsleiter-Tagung der Akademie Fresenius gab vom 20. bis 21. Januar in Dortmund Praxistipps zu Prozessoptimierung, Instandhaltung und Hygiene im Anlagenbetrieb.

Biokorrosion: Angriff aus dem Mikrokosmos

Was wie der Titel eines schlechten Films klingt, ist für Anlagenbetreiber eine reale Gefahr: Biofilme und Biokorrosion stellen die Sicherheit und die Stabilität der Produktion in Frage. Constanze Messal (Micor) berichtete auf der Fresenius-Konferenz, wie Biofilme und Biokorrosion in Lebensmittelanlagen entstehen und wie sie zu vermeiden sind. Biofilme kommen nahezu überall vor, sie sind ökologische Nischen und zeichnen sich durch hohe Zelldichten und gesteigerte Stoffumsätze aus. Zu „Biofouling“ kommt es, wenn sich Biofilme übermäßig vermehren. Verfärbung, Verstopfung und Schleimbildung oder auch Gasentwicklung und Geruchsbildung sind Zeichen von Biofouling. Der Anlagenbetrieb wird oftmals beeinträchtigt, Materialschäden sind laut Messal jedoch nicht zu erwarten. Anders bei der nächsten Stufe, der  „Biokorrosion“: Hier ersetzt der Biofilm die Grenzfläche zwischen Werkstoff und Medium, was das umgebende Milieu zum Teil drastisch verändert. Messal: „Damit hängt die Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffes nicht mehr vom Medium, sondern von den Eigenschaften des Biofilms ab!“

K.O.-Kriterien: Konstruktikon, Materialauswahl und Betriebsregime

Nährstoffe, Wasser, Temperatur, Kondensat – die Einflussgrößen auf die Entstehung von Biofilmen sind vielfältig. Kontaminationsquellen lassen sich bei den Rohstoffen, im Produktionsumfeld und in der Anlagentechnik finden ebenso wie in der Klimatisierung, bei Hilfsstoffen und bei der Verpackung. Gefährlich wird es, so Messal, wenn es Mängel beim Monitoring und bei der Reinigung gibt. Typische Denkfehler sind, dass Desinfektion oder biozid wirkende Materialien ausreichen: „Mikroorganismen wie Bakterien, Algen und Pilze sind sehr robust und kriegen im Zweifel jedes Material klein. Durch Desinfektion werden nicht alle Keime abgetötet. Außerdem bildet auch der abgetötete Biofilm eine neue Kontaminationsquelle, wenn er im System verbleibt“, betonte Messal. Biofilme müssen daher in jedem Fall entfernt werden. Wie aber lässt sich deren Entstehung verhindern? „Wer Biokorrosion vermeiden will, muss die Ausbildung von Biofilmen einschränken und kontrollieren. Das geht beispielsweise durch die Einschränkung von produktbedingten Anhaftungen an Oberflächen“, erklärte Messal. Daher seien die Oberflächeneigenschaften bei der Konstruktion und der Materialauswahl besonders wichtig, was auch im Reinigungsregime zu berücksichtigen sei.

Hygienic Design: Sicherheit fängt auf dem Reißbrett an

Poröse Werkstoffe, Spalten in Rohrverbindungen, unsaubere Schweißnähte – all dies fördert die Ausbreitung von Mikroorganismen und Keimen. Lebensmittelvergiftungen gehen häufig auf das Konto von hygienisch unzureichend geplanten beziehungsweise betriebenen Anlagen, Prozessleitungen oder -module. Das berichtete Knuth Lorenzen (GEA TDS) auf der Produktionsleiter-Tagung der Akademie Fresenius. Neben verdorbenen Produkten ergeben sich für die betroffenen Unternehmen weitere negative Nebeneffekte: Die Reinigungskosten steigen, während sich die Produktionszeiten verkürzen: Ein wirtschaftlicher Schaden und ein Imageverlust drohen. Auch wenn Hersteller und Verarbeitungsbetriebe von Lebensmitteln rechtliche Auflagen sowie die Anforderungen von GMP und HACCP einhalten – es fehlt laut Lorenzen an praktischen Richtlinien und an Schulung. Diese Lücken gezielt zu schließen, hat sich die ehrenamtlich tätige „European Hygienic Engineering & Design Group“ (EHEDG) auf die Fahnen geschrieben, ein Konsortium von Fachleuten aus dem Anlagenbau, der Lebensmittelindustrie, aus Forschungsinstituten und Gesundheitsbehörden. EHEDG-Präsident Lorenzen berichtete von einem aktuellen Hygiene-Projekt, in dem weitere Richtlinien, neue Testmethoden und Schulungsunterlagen erarbeitet werden sollen. Auf der Fresenius-Konferenz gab Lorenzen viele Praxisbeispiele, wie die Anlagenhygiene mit unkomplizierten Mitteln zu verbessern ist: Eine sichere Medientrennung an Kreuzungspunkten könnte etwa durch den Einsatz Ventilkombinationen – bestehend aus Absperr- und Wechselventilen – erzeugt werden. Doch Doppelsitzventile schaffen, so Lorenzen, leckagesichere Wegeschaltungen mit geringstem Kontaminationsrisiko.

Die Tagungsunterlagen mit den Skripten aller Vorträge der Fresenius-Konferenz können zum Preis von 295,- EUR zzgl. MwSt. bei der Akademie Fresenius bezogen werden.

Kontakt:

Die Akademie Fresenius GmbH

Monika Stratmann

Alter Hellweg 46

44379 Dortmund

Tel.: +49 231 75896-48,

Fax: +49 231 75896-53

E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

www.akademie-fresenius.de

Quelle: Dortmund [ Akademie Fresenius ]

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