Die nach der Wende vielerorts aus dem Boden gestampften Einkaufszentren auf der grünen Wiese erschweren dem Einzelhandel in vielen ostdeutschen Mittel- und Großstädten auch jetzt noch die Existenz. "Bis heute wirken die in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung geschaffenen Einzelhandelsstrukturen nach", sagt Dr. Gerd Hessert, der Lehrbeauftragte für Handelsmanagement an der Universität Leipzig. Gemeinsam mit Prof. Dr. Arnd Jenne vom Studiengang Handel und Logistik der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg hat er die Situation der Einzelhändler in 29 ostdeutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern empirisch untersucht.

Die Ergebnisse der Analyse haben die beiden Autoren jetzt in dem Band "Zukunftsperspektiven des innerstädtischen Einzelhandels in ostdeutschen Mittel- und Großstädten" veröffentlicht. Die Daten beruhen auf schriftlichen Befragungen der jeweils Verantwortlichen für Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, der Industrie- und Handelskammern sowie auf eigenen Erhebungen zu Geschäften in sogenannten 1a-Lagen vor Ort. Auch bereits vorliegende Einzelhandelsgutachten wurden in die Analyse einbezogen. "Wir beschreiben jede einzelne Stadt mit Tabellen und Daten wie Gesamtumsatz, Kaufkraft, Verkaufsflächen, Angebotsmix, 1a-Lagen, Shoppingcenter-Flächen und auch leer stehenden Einzelhandelsflächen", erklärt Hessert.

Die nach der Wende vielerorts aus dem Boden gestampften Einkaufszentren auf der grünen Wiese erschweren dem Einzelhandel in vielen ostdeutschen Mittel- und Großstädten auch jetzt noch die Existenz. "Bis heute wirken die in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung geschaffenen Einzelhandelsstrukturen nach", sagt Dr. Gerd Hessert, der Lehrbeauftragte für Handelsmanagement an der Universität Leipzig. Gemeinsam mit Prof. Dr. Arnd Jenne vom Studiengang Handel und Logistik der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg hat er die Situation der Einzelhändler in 29 ostdeutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern empirisch untersucht.

Die Ergebnisse der Analyse haben die beiden Autoren jetzt in dem Band "Zukunftsperspektiven des innerstädtischen Einzelhandels in ostdeutschen Mittel- und Großstädten" veröffentlicht. Die Daten beruhen auf schriftlichen Befragungen der jeweils Verantwortlichen für Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, der Industrie- und Handelskammern sowie auf eigenen Erhebungen zu Geschäften in sogenannten 1a-Lagen vor Ort. Auch bereits vorliegende Einzelhandelsgutachten wurden in die Analyse einbezogen. "Wir beschreiben jede einzelne Stadt mit Tabellen und Daten wie Gesamtumsatz, Kaufkraft, Verkaufsflächen, Angebotsmix, 1a-Lagen, Shoppingcenter-Flächen und auch leer stehenden Einzelhandelsflächen", erklärt Hessert.

Alle untersuchten Städte zwischen Rostock und Chemnitz - mit Ausnahme des Sonderfalles Berlin - seien in vier Cluster eingeteilt worden. Cluster eins umfasse Citys mit erheblichen Bevölkerungsrückgängen und wenig attraktiven Innenstädten wie etwa Bitterfeld-Wolfen, die keine Chance gegen die meist dominanten Einkaufszentren auf der grünen Wiese haben. In Cluster zwei haben Hessert und Jenne Städte wie Brandenburg oder Cottbus zusammengefasst, deren Kernbereiche für Kunden mäßig anziehend sind, die aber über ausbaufähige 1a-Lagen verfügen. Chemnitz und Erfurt sind Beispiele für das Cluster drei mit Städten, die nach Einschätzung Hesserts über ein erhebliches Potenzial verfügen, um sich gegen die Shoppingcenter etwas weiter außerhalb durchzusetzen, die meist die Kaufkraft der Region ballen. "Diese Städte haben Potenzial. Die Einzelhändler der Innenstädte sollten gestärkt und weiterentwickelt werden", betont der Experte.

Das vierte Cluster beschreibt die Situation der beiden Großstädte Leipzig und Dresden, denen aufgrund ihrer sehr starken und attraktiven Innenstädte eine Sonderstellung zukomme. "In diesen beiden Städten macht es uneingeschränkt Sinn, die Verkaufsflächen weiter auszubauen", sagt Dr. Hessert. Eher Vorsicht geboten sei dagegen in den Kategorien eins und zwei. "Diese Städte werden auch in Zukunft stark unter den kurz nach der Wende getroffenen Einzelhandelsentscheidungen leiden. Die Innenstädte sind unbedeutend. Die zentrale Funktion haben die Shoppingcenter", erläutert Hessert. Wenn sich die Marktführer im Einzelhandel aus den Innenstädten zurückziehen, dann seien die Citys nicht mehr attraktiv.

"Die oftmals beschworene Renaissance der Innenstädte ist - aus der spezifischen Sicht  des Einzelhandels - in vielen Städten mehr Wunsch als Realität", meint Jenne. Die Untersuchung zeige, dass nur wenige ostdeutsche Innenstädte quantitative Entwicklungsspielräume haben, ein Ausbau der Einzelhandelsflächen sich also in den meisten Fällen nicht lohne.

Als Fazit ihrer Studie geben die beiden Experten Handlungsempfehlungen vor allem für die Einzelhändler. Sie seien aufgerufen, anstehende Herausforderungen anzunehmen - auch wenn damit die Aufgabe oder Verlagerung des bestehenden Geschäftsstandortes oder eine gravierende Änderung des Geschäftsmodells verbunden sein sollte. "Am "Alten' festzuhalten oder auf die Hilfe der öffentlichen Hand zu warten, ist keine zielführende Option", sagt Prof. Jenne. Die Untersuchung verdeutliche aber, dass viele Innenstädte auch künftig attraktive Einzelhandelsstandorte bleiben können, wenn der Fokus auf eine Stärkung der 1a-Lagen gerichtet ist.

Band "Zukunftsperspektiven des innerstädtischen Einzelhandels in ostdeutschen Mittel- und Großstädten" von Dr. Gerd Hessert und Dr. Arnd Jenne, erschienen Books on Demand Verlag Norderstedt; ISBN 978-3-7322-9284-4, Herausgeber Prof. Johannes Ringel und Dr. Gerd Hessert.

Quelle: Leipzig [ Uni ]

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