Eine klare Absage an eine nationale Putenhaltungsverordnung haben die deutschen Putenhalter bei der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Putenerzeuger e. V. (VDP) am Donnerstag im niedersächsischen Dötlingen erteilt....

Berlin/Dötlingen, 17. Mai 2019. Eine klare Absage an eine nationale Putenhaltungsverordnung haben die deutschen Putenhalter bei der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Putenerzeuger e. V. (VDP) am Donnerstag im niedersächsischen Dötlingen erteilt. „Wir haben schon heute die besten Haltungsbedingungen in Europa, die besten in der Welt“, betonte VDP-Vorsitzender Thomas Storck. Und fragte mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche ketzerisch: „Wie groß soll der Abstand der deutschen Putenhaltung zum Weltmarkt denn noch werden?“ Storck forderte Verlässlichkeit bei den Rahmenbedingungen der Putenerzeugung ein. Dazu gehört für den VDP der Verzicht auf nationale gesetzliche Regelungen für die Putenhaltung. Stattdessen solle sich die Politik darum bemühen, dass unter deutscher Ratspräsidentschaft 2020 eine EU-Richtlinie für die Putenhaltung geschaffen wird. „Wir stehen zu unseren hohen Standards, aber sie dürfen nicht einseitig überhöht werden“, forderte Storck in einem leidenschaftlichen Appell. „Dem Tierschutz ist deutlich mehr gedient, wenn wir unsere hohen Standards für ganz Europa sicherstellen – und nicht, wenn wir unsere nationalen Standards so hoch treiben, dass wir nicht mehr vernünftig wirtschaften können!“

„Wir dürfen nicht von Billig-Importen ausgebootet werden“
In diesem Kontext machte sich Storck auch für eine Herkunftskennzeichnung von Geflügelfleisch in der Gastronomie stark. „Der Verbraucher will wissen, woher das Geflügelfleisch kommt – egal ob im Supermarkt oder im Restaurant“, verwies Storck auf eine aktuelle repräsentative Umfrage, wonach 86 Prozent der Deutschen mehr Klarheit auf der Speisekarte wollen. Eine entsprechende Kennzeichnung in Restaurants, Imbissen, Kantinen und Mensen sei lange überfällig, aus Sicht des Verbrauchers wie auch aus Sicht der Wirtschaft. „Unseren fortwährenden Einsatz für mehr Tierwohl können wir langfristig nur dann halten, wenn wir nicht von Billig-Importen aus Ländern mit deutlich niedrigeren Vorgaben ausgebootet werden“, betonte Storck.

Bei der Mitgliederversammlung standen auch Wahlen zum Vorstand auf der Tagesordnung. Zum Vorsitzenden des VDP wiedergewählt wurde Thomas Storck aus Garrel/Niedersachsen, der seit 2010 an der Spitze des Verbandes steht und in dieser Funktion auch Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) ist. Neue stellvertretende Vorsitzende ist Bettina Gräfin von Spee aus Bocholt/Nordrhein-Westfalen, die bereits zuvor im engen Vorstand des VDP mitgearbeitet hatte. Beisitzer im engen Vorstand sind Gernot Kuhlmann aus Neerstedt/Niedersachsen, Ralf Oltmann aus Dötlingen/Niedersachsen, Thomas Palm aus Schrozberg/Baden-Württemberg und Eik Theuerkauf aus Westheide/Sachsen-Anhalt. Damit repräsentiert das Spitzengremium der deutschen Putenhalter auch geographisch die Branche in ganz Deutschland.

Nach langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit für den VDP aus dem Amt verabschiedet wurden Claus Eilers-Rethwisch, seit 2014 stellvertretender Vorsitzender des VDP, und Christa Lenz, ebenfalls seit 2014 im engen Vorstand aktiv.

Über den ZDG
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. vertritt als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Die rund 8.000 Mitglieder sind in Bundes- und Landesverbänden organisiert.

http://www.zdg-online.de

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