Ein Grund warum immer mehr Menschen auf Fleisch und insbesondere auf Rindfleisch verzichten, ist die Methanemission in die Atmosphäre, die bei der Verdauung des Grünfutters in den Rindern, Schafen und Ziegen entsteht. Da Schafe und Ziegen im Vergleich zum Rindfleisch eine wirtschaftlich untergeordnete Rolle spielen, konzentrieren sich Forschung und Politik in Deutschland auf die Rindermast. So emittierten die Rinder in Deutschland rund 34,2 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente (CO₂) im Jahr 2018...

Ein Grund warum immer mehr Menschen auf Fleisch und insbesondere auf Rindfleisch verzichten, ist die Methanemission in die Atmosphäre, die bei der Verdauung des Grünfutters in den Rindern, Schafen und Ziegen entsteht. Da Schafe und Ziegen im Vergleich zum Rindfleisch eine wirtschaftlich untergeordnete Rolle spielen, konzentrieren sich Forschung und Politik in Deutschland auf die Rindermast. So emittierten die Rinder in Deutschland rund 34,2 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente (CO₂) im Jahr 2018. Das sind rund 50 Prozent der landwirtschaftlichen oder vier Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. Im internationalen Vergleich fällt die Menge mit 0,07 Prozent aber kaum ins Gewicht, betont der Bundesverband Rind und Schwein (BRS). Trotzdem ist es unabdingbar die Emissionen zu reduzieren, weil wir zum einen, keinen Bereich ausschließen können, wenn wir unser Ziel der 1,5 °C Erwärmung noch erreichen wollen und zum anderen, weil Methan deutlich klimaschädlicher ist als CO2. Es kann ca. 25 mal soviel Wärme speichern wie CO2, hat sich aber nach ca. 12 Jahren in der Atmosphäre auch wieder abgebaut. CO2 braucht dazu 120 Jahre. Wenn wir aber über Methanemissionen sprechen, so sollte man erwähnen, dass das Max-Planck-Institut vielfältige Quellen für die Methanentstehung angibt: 

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Diese Verteilung der Quellen war jetzt für die EU-Kommission in Zusammenarbeit mit den USA der Grund, dass man sich Mitte September auf ein Global Methane Pledge“ verständigte. Diese Strategie soll auf dem Klimagipfel in Glasgow im November vorgestellt werden mit dem Ziel, weitere Staaten von der Initiative zu überzeugen. Neben der EU und den USA haben bereits Argentinien, Ghana, Indonesien, der Irak, Mexiko und das Vereinigte Königreich ihre Unterstützung bekundet. Laut Angaben der EU-Kommission zählen zu diesen Ländern sechs der 15 größten Methanemittenten der Welt, und auf sie zusammen entfallen insgesamt mehr als ein Fünftel der globalen Methanemissionen sowie fast die Hälfte der Weltwirtschaftsleistung. Wie die Brüsseler Behörde zudem berichtete, würde die Umsetzung des „Global Methane Pledge“ zu einem Rückgang der Erderwärmung um mindestens 0,2 Grad bis 2050 führen. In dem Bereich Rindermast arbeiten die Forscher mit Hochdruck an verschiedenen Ansätzen, die biologische Entstehung von Methan zu reduzieren. So hat man festgestellt, dass man Rinder auch „stubenrein“ erziehen kann. Kälber lernen bereits nach 15 Tagen ihr Geschäft an einer bestimmten Stelle zu verrichten. Dieses „Clo“ ist mit einer Absaugvorrichtung versehen, die das freiwerdende Methan sammelt. Das klingt etwas crazy, hat aber in der Studie funktioniert.

In Österreich hat die Forschungsinitiative der Marcher Fleischwerke aus Villach und der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein Erfolge durch veränderte Futterzusammensetzungen vorgestellt. Dabei bestätigen sie nach mehrmonatigem Feldversuch eine Reduktion der Methanemissionen bei Masttieren durch Zitronengras-Futterzugabe. In Anlehnung an eine Studie der Freien Universität Mexiko sollte der Effekt einer Zitronengras-Futterzugabe auf die Methan-Konzentration in der Atemluft bei Masttieren unter österreichischen Bedingungen untersucht werden. Es wurde festgestellt, dass die im Feldversuch inkludierten 47 Rinder um durchschnittlich rund 15 Prozent weniger Methan beim Verdauen ausstoßen. Die Vereinigten Staaten streben in der Landwirtschaft an, in Zusammenarbeit mit den Farmern und Viehzüchtern die Anwendung klimaschonender Maßnahmen auf freiwilliger Basis deutlich auszuweiten. Die landwirtschaftlichen Methanemissionen sollen verringert werden, indem Anreize für ein verbessertes Dungmanagement, für anaerobe Fermenter, neue Futtermittel, die Kompostierung und andere methanreduzierende Praktiken geschaffen werden. Bleibt zu hoffen, dass diese ganzen Bemühungen tatsächlich zu breitflächigen Prozessänderungen führen und somit mehr als Forschung und Absichterklärungen dabei rauskommt.

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