NDR-Magazin prangert Fleischbetriebe an - offizielle Vorabmeldung zur Sendung - aktualisiert am 20. 04. 2010

Nach Recherchen des Wirtschafts- und Verbrauchermagazins "Markt" im NDR Fernsehen (Sendung war Montag, 12. April, 20.15 Uhr) verheimlichen deutsche Hersteller von Lachs-, Nuss- und luftgetrocknetem Schinken ihren Käufern ein wesentliches Detail: Sie haben einen Weg gefunden, kleine Teile rohes Fleisch zu großen Stücken zu verkleben. Für den Verbraucher ist das Klebefleisch nicht zu erkennen. Da ein entsprechender Hinweis auf der Verpackung fehlt, wird er getäuscht. Damit bewegen sich die Hersteller derzeit in einer rechtlichen Grauzone.

Sie nennen ihre Produkte gerne "köstlich", bezeichnen sie als "Spitzenqualität" oder "Delikatess"-Rohschinken. In Wirklichkeit steckt oftmals Klebefleisch in der Verpackung - dies hat eine Untersuchung in einem akkreditierten Laboratorium im Auftrag von "Markt" ergeben. Eine Möglichkeit, geklebten Rohschinken herzustellen, ist die Behandlung kleinerer Fleischteile mit dem Enzym Transglutaminase. Der Befund von Prof. Goetz Hildebrandt vom Institut für Lebensmittelhygiene der FU Berlin: In sechs von 13 untersuchten Rohschinken-Produkten befanden sich Schinkenscheiben, die aus mehreren Teilen zusammengeklebt waren. Darunter befinden sich auch Produkte der Firma Gutfried, nämlich der Putenlachsschinken und der luftgetrocknete Putenschinken. Auch der luftgetrocknete Frühstücksschinken von Lidl-Lieferant Xxxxxxx steht im Verdacht.

NDR-Magazin prangert Fleischbetriebe an - offizielle Vorabmeldung zur Sendung - aktualisiert am 20. 04. 2010

Nach Recherchen des Wirtschafts- und Verbrauchermagazins "Markt" im NDR Fernsehen (Sendung war Montag, 12. April, 20.15 Uhr) verheimlichen deutsche Hersteller von Lachs-, Nuss- und luftgetrocknetem Schinken ihren Käufern ein wesentliches Detail: Sie haben einen Weg gefunden, kleine Teile rohes Fleisch zu großen Stücken zu verkleben. Für den Verbraucher ist das Klebefleisch nicht zu erkennen. Da ein entsprechender Hinweis auf der Verpackung fehlt, wird er getäuscht. Damit bewegen sich die Hersteller derzeit in einer rechtlichen Grauzone.

Sie nennen ihre Produkte gerne "köstlich", bezeichnen sie als "Spitzenqualität" oder "Delikatess"-Rohschinken. In Wirklichkeit steckt oftmals Klebefleisch in der Verpackung - dies hat eine Untersuchung in einem akkreditierten Laboratorium im Auftrag von "Markt" ergeben. Eine Möglichkeit, geklebten Rohschinken herzustellen, ist die Behandlung kleinerer Fleischteile mit dem Enzym Transglutaminase. Der Befund von Prof. Goetz Hildebrandt vom Institut für Lebensmittelhygiene der FU Berlin: In sechs von 13 untersuchten Rohschinken-Produkten befanden sich Schinkenscheiben, die aus mehreren Teilen zusammengeklebt waren. Darunter befinden sich auch Produkte der Firma Gutfried, nämlich der Putenlachsschinken und der luftgetrocknete Putenschinken. Auch der luftgetrocknete Frühstücksschinken von Lidl-Lieferant Xxxxxxx steht im Verdacht.

"Markt" hat die Hersteller mit den Ergebnissen der Recherchen konfrontiert. Die Antwort von Gutfried: "Für den luftgetrockneten Schinken stammt das Fleisch aus der Puten-Oberkeule." Und im Falle des Puten-Lachsschinkens: "Zum anderen sind die Filetstücke der Putenbrust der Ursprung unseres Lachsschinkens." Für beide Gutfried-Produkte, dies teilt das Unternehmen mit einem eigenen Laborbericht mit, gelte: Sie würden "in einen Darm abgefüllt und so zu einer Aufschnittstange zusammengefügt". Der Hersteller Xxxxxxx setzt das Ergebnis einer eigenen Untersuchung entgegen, weist den Verdacht zurück und antwortet "Markt" zu seinem Frühstücksschinken: "Es handelt sich hierbei um ein natürlich gewachsenes Teilstück vom Schwein."

Dr. Detlef Horn, Vorstandsvorsitzender des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes in Krefeld, fordert, es müsse dafür gesorgt werden, dass derartige Produkte so gekennzeichnet seien, dass der Verbraucher zwischen einem gewachsenen Schinken und einem zusammengesetzten Produkt unterscheiden könne. Dass bei den beanstandeten Rohschinken Verbraucher getäuscht werden, steht für Prof. Goetz Hildebrandt außer Frage. Für die aus mehreren Teilen zusammengeklebten Rohschinken hat er eine klare Bezeichnung: Formfleisch.

Geklebter Rohschinken - geleimte Verbraucher: Die neue Masche der Fleischindustrie. Zu sehen am Montag, 12. April, in der Sendung "Markt", um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen und im Ersten in "Plusminus" am Dienstag, 13. April, um 21.50 Uhr.

Ein Text zum Beitrag und das dem Beitrag folgende Interview mit Verbraucherschützer Gerd Billen in "Markt"  als Video ist [hier] auf ndr.de zu sehen.

Anmerkung der Redaktion:

Auf Wunsch der Anwälte einer im Ursprungsbeitrag angeprangerten Firma haben wir einen Firmennamen (Xxxxxxx) anonymisiert. Die betroffene Firma hatte gegen den NDR eine einstweilige Verfügung erwirkt, nach der dem NDR untersagt wird zu behaupten, die Antragsstellerin würde Rohschinkenprodukte aus mehreren Fleischteilen zusammenkleben.

Entsprechend dieser Verfügung hat der NDR online veröffentlichte Texte geändert und das Video mit dem Beitrag nicht mehr verfügbar. Schon bei der Zweitverwertung des Beitrages am folgenden Tag (13.4.10) in plusminus war von der klagenden Firma nicht mehr die Rede.

Ob es weitere rechtliche Schritte der betroffenen Firma gegen Sender und belastenden Sachverständigen gibt bleibt offen.

Quelle: Hamburg [ NDR ]

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