Bei der Ökohaltung von Mastputen geht der Verbraucher davon aus, dass es den Tieren besonders gut geht und diese bis zur Schlachtung ein unbeschwertes und „gesundes“ Leben führen. Wissenschaftler haben genauer hingesehen.

Tatsächlich ist die intensive Putenmast in vielen Beständen mit erheblichen Problemen der Tiergesundheit belastet. Daraus resultiert berechtigte Kritik aus der Sicht des Tierschutzes. In einer Untersuchung des Instituts für Lebensmittelhygiene der Universität Leipzig wurde geprüft, inwiefern die Öko-Putenhaltung im Vergleich mit der konventionellen einen Beitrag zur Lösung dieser Problematik leisten kann. Hierzu wurden in einem EU-zugelassenen Schlachthof die Ergebnisse aus der Fleischuntersuchung von ökologisch und konventionell geschlachteten Puten in dem Zeitraum von Januar 2004 bis Juni 2009 ausgewertet. In dieser Zeit wurden 307.100 Puten aus ökologischer Haltung und 255.433 Puten aus konventioneller Haltung zur Schlachtung gebracht und untersucht.

Bei der Ökohaltung von Mastputen geht der Verbraucher davon aus, dass es den Tieren besonders gut geht und diese bis zur Schlachtung ein unbeschwertes und „gesundes“ Leben führen. Wissenschaftler haben genauer hingesehen.

Tatsächlich ist die intensive Putenmast in vielen Beständen mit erheblichen Problemen der Tiergesundheit belastet. Daraus resultiert berechtigte Kritik aus der Sicht des Tierschutzes. In einer Untersuchung des Instituts für Lebensmittelhygiene der Universität Leipzig wurde geprüft, inwiefern die Öko-Putenhaltung im Vergleich mit der konventionellen einen Beitrag zur Lösung dieser Problematik leisten kann. Hierzu wurden in einem EU-zugelassenen Schlachthof die Ergebnisse aus der Fleischuntersuchung von ökologisch und konventionell geschlachteten Puten in dem Zeitraum von Januar 2004 bis Juni 2009 ausgewertet. In dieser Zeit wurden 307.100 Puten aus ökologischer Haltung und 255.433 Puten aus konventioneller Haltung zur Schlachtung gebracht und untersucht.

  • Das Ergebnis widerspricht den üblichen Vorstellungen. Im Vergleich der Fleischuntersuchungsbefunde ergab sich bei Öko-Puten mit 1,9% ein signifikant höher Gesamtverwurf als bei konventionell gehaltenen Puten (1,43%), Der Gesamtverwurf wurde in den drei Kategorien „ganze Tierkörper“, Tierkörperteil und Organe erfasst.
  • Ganze Tierkörper wurden als genussuntauglich beurteilt wegen unzureichender Ausblutung, Agonie, Serositis, Tiefe Dermatitis, umfangreiche infizierte und entzündete Verletzungen, Hämatomen, infizierter Brustblasen, Bauchfellentzündung, Aszites, Abszessen, Unterentwicklung und Abmagerung.
  • Teile des Tierkörpers wurden hauptsächlich wegen örtlich begrenzter Verletzungen, Entzündungen, frakturbedingte Blutungen und abgekapselter Abszesse als untauglich beurteilt.
  • Die veränderten Organe wurden vorrangig infolge der Befunde Aszites-Syndrom, Gicht, Fettleber, Lebernekrosen, granulomatöse Entzündungen, Grüne – Leber-Syndrom, Fibrosen, Zirrhosen der Leber als untauglich beurteilt.

Der erwartete bessere Gesundheitsstatus bei Öko-Puten konnte in der Untersuchung nicht bestätigt werden, eher schien das Gegenteil der Fall zu sein. Es traten in beiden Haltungsformen grundsätzlich die gleichen Gesundheitsprobleme auf.

Als Ursache für dieses unerwartete Ergebnis muss der Einsatz nicht geeigneter Rassen in der Öko-Haltung diskutiert werden. Auch wäre zu prüfen, ob die Vorschriften für die Öko-Haltung für Puten tatsächlich optimale Bedingungen bieten, so das Fazit der Untersuchung.

Auch bei Bio-Rindern und Bio-Schweinen deuten Schlachtbefunde auf einen schlechteren Gesundheitsstatus hin.

Quellen:

Olga Ermakow: Ergebnisse der Fleischuntersuchung bei Puten aus ökologischer und konventioneller Haltung; Dissertation, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig, 2012

Olga Ermakow und Karsten Fehlhaber; Ergebnisse der Fleischuntersuchung bei Puten. Vergleich von ökologischer und konventioneller Haltung; Fleischwirtschaft 92 (12), Dezember 2012, S. 91 – 94


Quelle: Leibzig [ aho ]

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