Die Verstädterung unseres Planeten ist nicht zu bremsen. Bereits 2008 werden mehr Menschen in Städten leben als auf dem Lande, so der aktuelle UN-Weltbevölkerungsbericht, der im November in Berlin vorgestellt wurde.

Die Verstädterung unseres Planeten ist nicht zu bremsen. Bereits 2008 werden mehr Menschen in Städten leben als auf dem Lande, so der aktuelle UN-Weltbevölkerungsbericht, der im November in Berlin vorgestellt wurde.

Nach Angaben des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), der den Bericht gemeinsam mit der Deutschen Stiftung für Weltbevölkerung (DSW) herausgibt, liegt die Zahl der in Städten lebenden Menschen derzeit bei etwa 3,3 Milliarden - bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 6,6 Milliarden Menschen. Sollte sich der Trend fortsetzen, erwartet die UN für 2030 etwa 4,9 Milliarden Stadtmenschen. Gleichzeitig geht die Landbevölkerung zurück.

Auf dem Lande sind die Lebensbedingungen besonders in ärmeren Ländern alles andere als optimal. Vor allem die Hoffnung auf Arbeit und ein sorgenfreies Leben treibt die Menschen in die Zentren. Die Realität sieht in den Megastädten besonders in Afrika und Asien jedoch oft so aus: In illegalen Blechhüttensiedlungen ist Trinkwasser ebenso Mangelware wie elektrischer Strom und Abwasser- bzw. Müllentsorgung. Dafür gibt es Lebensmittel und Wasser nur noch gegen Bargeld, das aber erst einmal verdient werden muss.

Auf dem Lande war es vielen Menschen immerhin noch möglich, etwas zu tauschen oder selbst anzubauen. Die UN appelliert an die Regierungen, sich der Urbanisierung nicht entgegenzustellen, sondern vielmehr deren mögliche Vorteile auszuschöpfen, wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, um mehr Einkommen für mehr Menschen zu erzielen. Sie sorgt sich ferner um die vielen Menschen in Küstenregionen, die vom Anstieg des Meeresspiegels durch den Klimawandel betroffen sind.

Ein Teufelskreis: Denn die wachsende Weltbevölkerung und der zunehmende Druck zur landwirtschaftlichen Nutzung von Flächen (z. B. Regenwälder und Naturreservate) tragen wiederum zu Klimawandel und Artenverlust bei. Kommt dann noch gesteigerter Konsum, etwa von Milch- und Fleischprodukten, sowie die Zunahme des Autoverkehrs hinzu, wird aus dem Teufelkreis schnell eine unheilvolle Spirale.

Bleibt zu hoffen, dass der aktuelle Weltbevölkerungsbericht dazu beiträgt, die Themen Weltbevölkerung, Klimawandel und Artenverlust stärker zu vernetzen.

Quelle: Bonn [ aid - Friederike Eversheim ]

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