Der starke Schweizer Franken schwächt auch die Exporte des Schweizer Traditionsproduktes, dem Schweizer Käse. Der Rückgang der Käseexporte im ersten Halbjahr betrug -686.1 Tonnen was einer Abnahme von -2.3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig konnten die Importkäse Boden gut machen und verzeichneten eine Zunahme von +6.2% (+1448.3 Tonnen).

Der starke Schweizer Franken schwächt auch die Exporte des Schweizer Traditionsproduktes, dem Schweizer Käse. Der Rückgang der Käseexporte im ersten Halbjahr betrug -686.1 Tonnen was einer Abnahme von -2.3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig konnten die Importkäse Boden gut machen und verzeichneten eine Zunahme von +6.2% (+1448.3 Tonnen).

Die heute von Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) und TSM Treuhand GmbH, Bern veröffentlichten Zahlen für das erste Halbjahr 2011 zeigen auf, dass die Währungskrise auch die Schweizer Käse Exporte stark trifft. Im ersten Halbjahr wurden mit 28’530.3 Tonnen -2.3% oder -686.1 Tonnen weniger Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue exportiert. Der Hauptgrund für den Rückgang lässt sich auf die weltweit schwierige Wirtschaftslage und den damit verbundenen starken Schweizer Franken zurückführen.

Deutschland „Lokomotive Europas“

Der einzige Lichtblick in dieser für die Exportbranche schwierigen Zeit sind die Exporte nach Deutschland. Unser nördliches Nachbarland zeigt einmal mehr, dass es die „Wirtschaftliche Lokomotive Europas“ ist, so konnten die Schweizer Käse die Exporte sogar um +1760.4 Ton-nen (+18%) steigern. Die Zahlen zeigen, dass sich die verstärkte Marktbearbeitung von SCM Deutschland gemeinsam mit den Schweizer Exporteuren gelohnt hat. Am stärksten sind die Exporte in Italien, dem Hauptexportland des Emmentalers AOC (-1’278.6 Tonnen, -17.5%) zurückgegangen. Um diesen Trend zu bremsen, wird SCM Italien ab September eine gross-angelegte Werbekampagne starten, um die Marktpräsenz zu steigern. Nicht nur Italien ge-hört zu den Sorgenkindern des Käseexports auch die anderen europäischen Hauptmärkte verzeichnen Exportverluste: Frankreich (-265.1 Tonnen, -9.2%), die Benelux Staaten (-388.7 Tonnen, -21.7%), Spanien/Portugal (-9.4 Tonnen, -4.5%) und Grossbritannien (-21 Tonnen, -4.2%). Nicht nur der Euro verliert gegenüber dem Schweizer Franken, sondern auch der US-Dollar. Diese Schwäche schlägt sich auch auf die Exporte nach Übersee nieder, während in Kanada ein Plus von +22.8% (+93.4 Tonnen) erarbeitet werden konnte, sanken die Exporte in die USA um -28.1 Tonnen (-1.7%).

Die Schweizer Exportschlager verlieren

Den größten Exportverlust bei den Sortenkäsen verzeichnet der Emmentaler AOC (-1567.5 Tonnen, -17.2%), der immer noch wichtigste Exportkäse. Jedoch auch Le Gruyère AOC (-117.4 Tonnen, -2.2%), Sbrinz AOC (-8.2 Tonnen, -7.2%), der Vacherin Fribourgeois AOC (-8.7 Tonnen, -7.3%) und der Vacherin Mont d’Or AOC (-1.5 Tonnen, -18.8%) mussten Rückgänge verzeichnen. Die Exporte halten konnten Appenzeller (+49.2 Tonnen, +1.8 %), Tête de Moine AOC (+15.8 Tonnen, +3.2%) und Tilsiter (+82.6 Tonnen, +43.7%), dies dank der guten Exporte nach Deutschland. Fertigfondue (-259.7 Tonnen, -17.2%) und Schmelzkäse (-608.2 Tonnen, -33.4%) mussten ebenfalls große Verluste hinnehmen.

Importe legten stark zu

Während die Exportzahlen rückläufig sind, legten die Importzahlen im ersten Halbjahr zu und zwar im Vergleich zur Vorjahresperiode um +1’448.3 Tonnen (+6.2%); sie erreichten 24’726.9 Tonnen. Der Import hat in allen Kategorien gleichmäßig zugenommen: Frischkäse (+473. Tonnen, +5.5%), Weichkäse (+240.1 Tonnen, +4.7%), Halbhartkäse (+192.3 Tonnen, +5.4 %), Hartkäse (+57 Tonnen, 3.9%), Extrahartkäse (+234.2 Tonnen, +8.3%) und Schmelz-käse (+251.3 Tonnen, 15.3%). Hauptimportmärkte sind Italien (9’261 Tonnen), Frankreich (6’526.1 Tonnen) und Deutschland (5’756 Tonnen), wobei 2011 insbesondere Deutschland (+536.8 Tonnen, +10.3%) und Italien (+428 Tonnen, +4.8%) zugelegt haben.

Die Schweizer Käsebranche schaut mit Sorge in das zweite Halbjahr 2011. Der Währungs-druck wird nicht weniger werden, die Produktionskosten können nicht gesenkt werden und die Verkaufspreise können nicht beliebig weiter erhöht werden. Gleichzeitig verstärkt sich auch der Importdruck stetig. Exporte von Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue von Januar bis Juni 2011 im Vergleich zur Vorjahresperiode (Tonnen, Rundungsdifferenzen sind möglich).

Käseexporte Januar bis Juni

Käseexporte (Tonnen)

2010

2011

Differenz

%

Frischkäse, Mozzarella, Quark

2'737.5

2'945.2

207.7

 7.6

Weichkäse

789.2

839.3

501.1

6.4

Halbhartkäse

5'822.7

7329.4

1'506.7

25.9

Hartkäse

16'309.8

14'684.9

-1624.9

-10.0

Extra-Hartkäse

114.5

106.3

-8.2

-7.2

Schmelzkäse

1’512.5

1’252.8

-259.7

-17.2

Fertigfondue

1'822.1

1'213.9

-608.2

-33.4

Andere Käse

108.1

158.7

50.6

46.9

TOTAL

29\'216.4

28\'530.3

-686.1

-2.3

Quelle: TSM Treuhand GmbH, Bern/OZD

Quelle: Bern [ LID ]

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