Im Jahr 2011 wurden in Deutschland in rund 4 800 Aquakulturbetrieben gut 39 000 Tonnen Fische, Muscheln und weitere Aquakulturprodukte erzeugt. Dies zeigen die Ergebnisse der erstmalig in diesem Jahr durchgeführten Erhebung über die Erzeugung in Aquakulturbetrieben des Statistischen Bundesamtes.

Im Jahr 2011 wurden in Deutschland in rund 4 800 Aquakulturbetrieben gut 39 000 Tonnen Fische, Muscheln und weitere Aquakulturprodukte erzeugt. Dies zeigen die Ergebnisse der erstmalig in diesem Jahr durchgeführten Erhebung über die Erzeugung in Aquakulturbetrieben des Statistischen Bundesamtes.

Aquakultur beschreibt die kontrollierte Aufzucht von Wasserlebewesen wie Fischen, Krebstieren, Weichtieren und Algen. Die erzeugten Organismen sind dabei Eigentum des Betriebes wodurch sich die Aquakultur im Wesentlichen von der Befischung freier Gewässer unterscheidet. Traditionell ist die Aquakultur in Deutschland geprägt durch klassische Karpfenteichwirtschaften und Forellenzuchten. Rund 46,6 % der Erzeugung (18 000 Tonnen) entfielen 2011 auf Fische. Muscheln machten 53,1 % (21 000 Tonnen) der erzeugten Aquakulturprodukte aus. Durch die Aufzucht in der natürlichen Umgebung unterliegt die Muschelerzeugung jedoch starken Schwankungen. Die Muschelproduktion findet nahezu hälftig in Schleswig-Holstein (11 000 Tonnen) und Niedersachsen (10 000 Tonnen) statt.

In der Fischproduktion überwog 2011 die Erzeugung von Forellen und verwandten Arten wie beispielsweise Saiblingen (zusammen 11 000 Tonnen) und Karpfen und verwandten Arten wie Schleien (zusammen 5 400 Tonnen). Die bedeutendsten Fischarten waren dabei Regenbogenforelle (8 100 Tonnen) und Gemeiner Karpfen (5 100 Tonnen). Hinzu kommen etwa 1 000 Tonnen Lachsforelle, einer Aufzuchtform der Regenbogenforelle. Zusammen stellen diese drei Arten 77,8 % der Gesamtmenge erzeugten Fisches. Die Erzeugung von Regenbogenforellen konzentriert sich auf den süddeutschen Raum. Rund 2 500 Tonnen dieser Art wurden 2011 in Baden-Württemberg erzeugt und 1 600 Tonnen in Bayern. Das nächst größere Erzeugerland für Regenbogenforellen ist Nordrhein-Westfalen mit 1 200 Tonnen. Die genannten Bundesländer vereinen zwei Drittel (66,6 %) der gesamten Regenbogenforellenproduktion unter sich. Haupterzeugerländer für Karpfen waren Bayern und Sachsen mit jeweils rund 1 800 Tonnen und Brandenburg mit knapp 700 Tonnen. Diese drei Bundesländer stellen zusammen zirka 84 % der deutschen Karpfenproduktion. Etwa 89,5 % der Fische werden in Betrieben mit einer jährlichen Gesamterzeugung von mehr als 5 000 Kilogramm produziert. Das entspricht rund 10,3 % der Betriebe mit Erzeugung in Aquakultur.

Unterschiede zwischen einzelnen Bundesländern sind in den Strukturen der Betriebe feststellbar. Beträgt die gesamte Teichfläche (reine Wasserfläche) in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im Schnitt 115 Hektar je Betrieb, so verfügen bayerische Teichwirtschaften im Mittel nur über etwa 2 Hektar Teichfläche und liegen somit unter der mittleren Teichfläche von 6 Hektar je Betrieb in Deutschland. Insgesamt gab es in Deutschland 2011 rund 3 800 Betriebe, die Teiche bewirtschafteten. In gut 2 600 Betrieben wurden Becken und Fließkanäle zur Zucht von forellenartigen Fischen bewirtschaftet. Das durchschnittliche genutzte Wasservolumen der Anlagen betrug 1 882 Kubikmeter. Die Erzeugung in technischen Anlagen wie Kreislaufsystemen ist nicht weit verbreitet. Lediglich 120 Betriebe bedienen sich deutschlandweit dieser Techniken.

Quelle: Wiesbaden [ Destatis ]

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