Stellungnahme des Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF: Irrweg zum europäischen Markt

Die Schweizer Fleischwirtschaft hält den vom Bauernverband vorgeschlagenen „Weg auf den europäischen Markt“ nicht für gangbar. Die propagierte „sektorielle Marktöffnung“ würde Primärproduktion und Verarbeiter von Agrarprodukten in den Ruin treiben. Der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF setzt sich für ein umfassendes Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich ein.

Stellungnahme des Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF: Irrweg zum europäischen Markt

Die Schweizer Fleischwirtschaft hält den vom Bauernverband vorgeschlagenen „Weg auf den europäischen Markt“ nicht für gangbar. Die propagierte „sektorielle Marktöffnung“ würde Primärproduktion und Verarbeiter von Agrarprodukten in den Ruin treiben. Der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF setzt sich für ein umfassendes Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich ein.

Verarbeitungserzeugnisse, beispielsweise Fleischspezialitäten, können unter der Voraussetzung im internationalen Wettbewerb bestehen, dass sie mit konkurrenzfähigen Rohmaterialien hergestellt werden. Ebenso sind die bäuerlichen Schlachtviehproduzenten darauf angewiesen, ihre eigenen Vorleistungen, insbesondere Futtermittel, zu Konditionen zu beschaffen, die mit denjenigen im benachbarten Ausland vergleichbar sind. Dies bedingt unter anderem den Einbezug des Ackerbaus in ein Abkommen mit der EU.

Dieselben Zusammenhänge ergeben sich auch in der Wertschöpfungskette der anderen Produktegruppen. Eine sektorielle Marktöffnung schafft neue Verzerrungen und setzt falsche Signale auf dem Markt. Negativ betroffen wären vor allem die Verarbeiter landwirtschaftlicher Erzeugnisse, mit der Folge, dass sie als Käufer von Primärprodukten geschwächt würden. Weil damit die Absatzmöglichkeiten der Landwirtschaft massiv beeinträchtigt sind, erweist sich die Politik des SBV als eigentlicher Bumerang, der letztlich die Bauern selber trifft.

Das Konzept des Bauernverbandes strebt eine „schrittweise Öffnung der Grenzen für Lebensmittel gegenüber unserem wichtigsten Handelspartner“ an.

Als Schritt, der zunächst zu realisieren sei, wird der Abbau der technischen Handelshemmnisse bezeichnet. Mit der gegenseitigen Anerkennung des Lebensmittelrechts und der Abschaffung der Grenzkontrollen sind allerdings diese Voraussetzungen für den umfassenden freien Handel bereits heute oder in nächster Zukunft erfüllt.

Ein umfassendes Freihandelsabkommen ist deshalb die logische Konsequenz des auch vom SBV unterstützten „bilateralen Weges“. Er erlaubt, eine eigenständige schweizerische Agrarpolitik fortzusetzen und bietet die Chance, auf den europäischen Märkten Fuß zu fassen. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, dass auf eine punktuelle Marktöffnung, die der SFF konsequent bekämpft, verzichtet wird.

Quelle: Zür [ SFF ]

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