Die Annahme, dass ein hoher Cholesteringehalt der Nahrung zu Arteriosklerose bzw. Herzinfarkt führt, ist bis heute heftig umstritten. Dr. Rainer Schubert vom Institut für Ernährungsphysiologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena beschreibt im folgenden Beitrag, dass aus der Mehrheit ernst zu nehmender Untersuchungen kein Zusammenhang zwischen der Aufnahme an Nahrungs-Cholesterin und koronaren Herzkrankheiten hervorgeht.

Lange Zeit galt die Meinung, dass Atherome (auch Plaques = Verdickungen in Arterien) überwiegend aus Cholesterin bestehen. Die Arterien-Plaque besteht nach späteren genaueren Analysen aber nur zu ca. 5 % aus Lipiden und Cholesterin, der überwiegende Anteil sind Bindegewebe (80 %), Kalk (7 %) sowie Schaumzellen und Lymphozyten. Die Empfehlungen, das KHK-Risiko durch cholesterinarme Kost zu senken, werden ungeachtet aller entgegengesetzten Belege bis heute gegeben.
Die durch diätetische Maßnahmen zu erwartende Senkung des Serum-Cholesterins beträgt gewöhnlich 5–10 %. Im Mittel zahlreicher kontrollierter Studien und Gesundheitssurveys betrug die Senkung sogar nur 3–6 %. Die Korrektur eines erhöhten Cholesterinspiegels über eine Veränderung der Ernährung allein ist also keine geeignete Maßnahme. Zudem leidet die Nahrungsvielfalt beträchtlich, lässt Frust- und Verzichtsgefühle sowie Ängste aufkommen (verstärkter Stress) und führt nicht selten zu Essstörungen. Durch Stress kann der Serumspiegel um 65 mg/100 ml steigen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass man selbst bei geringerer Cholesterinaufnahme nicht auf Fleisch oder Fleischerzeugnisse verzichten muss. Die mit diesen Nahrungsmitteln aufgenommene Cholesterinmenge wird oft überschätzt. Mit 150 g Fleisch pro Tag, einem mittleren Cholesteringehalt von 45-65 mg Cholesterin/100 g Rohware (Rind, Schwein, Geflügel) und einer Absorbierbarkeit des Cholesterins von 35-50 % werden zwischen 25 und 50 mg absorbierbares Cholesterin pro Tag aufgenommen. Dabei sinkt die Absorbierbarkeit mit steigendem Cholesteringehalt und mit dem Anteil an Pflanzensterolen in der Nahrung.

Die Annahme, dass ein hoher Cholesteringehalt der Nahrung zu Arteriosklerose bzw. Herzinfarkt führt, ist bis heute heftig umstritten. Dr. Rainer Schubert vom Institut für Ernährungsphysiologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena beschreibt im folgenden Beitrag, dass aus der Mehrheit ernst zu nehmender Untersuchungen kein Zusammenhang zwischen der Aufnahme an Nahrungs-Cholesterin und koronaren Herzkrankheiten hervorgeht.

Lange Zeit galt die Meinung, dass Atherome (auch Plaques = Verdickungen in Arterien) überwiegend aus Cholesterin bestehen. Die Arterien-Plaque besteht nach späteren genaueren Analysen aber nur zu ca. 5 % aus Lipiden und Cholesterin, der überwiegende Anteil sind Bindegewebe (80 %), Kalk (7 %) sowie Schaumzellen und Lymphozyten. Die Empfehlungen, das KHK-Risiko durch cholesterinarme Kost zu senken, werden ungeachtet aller entgegengesetzten Belege bis heute gegeben.
Die durch diätetische Maßnahmen zu erwartende Senkung des Serum-Cholesterins beträgt gewöhnlich 5–10 %. Im Mittel zahlreicher kontrollierter Studien und Gesundheitssurveys betrug die Senkung sogar nur 3–6 %. Die Korrektur eines erhöhten Cholesterinspiegels über eine Veränderung der Ernährung allein ist also keine geeignete Maßnahme. Zudem leidet die Nahrungsvielfalt beträchtlich, lässt Frust- und Verzichtsgefühle sowie Ängste aufkommen (verstärkter Stress) und führt nicht selten zu Essstörungen. Durch Stress kann der Serumspiegel um 65 mg/100 ml steigen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass man selbst bei geringerer Cholesterinaufnahme nicht auf Fleisch oder Fleischerzeugnisse verzichten muss. Die mit diesen Nahrungsmitteln aufgenommene Cholesterinmenge wird oft überschätzt. Mit 150 g Fleisch pro Tag, einem mittleren Cholesteringehalt von 45-65 mg Cholesterin/100 g Rohware (Rind, Schwein, Geflügel) und einer Absorbierbarkeit des Cholesterins von 35-50 % werden zwischen 25 und 50 mg absorbierbares Cholesterin pro Tag aufgenommen. Dabei sinkt die Absorbierbarkeit mit steigendem Cholesteringehalt und mit dem Anteil an Pflanzensterolen in der Nahrung.

Grundsätzlich hat eine Limitierung der Cholesterinaufnahme auf 300 mg pro Tag, wie sie unter anderem von der DGE empfohlen wird, zahlreichen Surveys zufolge keine positiven Effekte auf das KHK-Risiko. Eine Mehraufnahme an Nahrungs-Cholesterin erhöht im Mittel der gesichteten Untersuchungen das LDL-Cholesterin im Blut nur um 1,9 mg/100 ml und das HDL-Cholesterin um 0,4 mg/100 ml. Für eine Person mit einem LDL-Spiegel von 120 mg/100 ml und einem HDL-Spiegel von 50 mg/100 ml bedeutet das eine Veränderung des LDL:HDL-Verhältnisses von 2,40 auf lediglich 2,42. Damit ist kein höheres Risiko einer Arteriosklerose verbunden. In klinischen Experimenten war zu sehen, dass die Arterienverengungen unabhängig von einer Diät mit oder ohne Cholesterin verursacht wurden.
 
Für das Auslösen von Arteriosklerose ist neben anderen Faktoren auch der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Nahrung ausschlaggebend. So ist seit langem bekannt, dass Eskimos trotz hohem Cholesterinverzehr (790 mg/Tag gegenüber 551 mg/Tag in Deutschland) selten an KHK erkranken. Bei angemessener fetthaltiger Kost (auch >30 % der Energie) mit hohen Anteilen an einfach ungesättigten Fettsäuren sind günstigere Blutfettwerte zu erzielen als mit einer fettarmen und kohlenhydratreichen Diät. Besonders die Intensivierung der körperlichen Aktivität kann einen Anstieg des positiven HDL-Cholesterins von 10-15 % bewirken. Deshalb können Personen mit viel Bewegung und reichlichem Verzehr von Vollkornprodukten, Gemüse und Obst ein bestehendes Übergewicht mindern und somit das Mortalitätsrisiko und die Häufigkeit koronarer Herzerkrankungen senken. Werden diese Aspekte berücksichtigt, spricht nichts gegen den Verzehr von Fleisch und Fleischwaren in angemessener Menge.

Den vollständigen Artikel: "Einfluss von Nahrungs-Cholesterin auf den Cholesterin-Spiegel im Blut" von Priv.-Doz. Dr. habil. Rainer Schubert, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Ernährungsphysiologie können Sie hier als pdf-Datei [downloaden].

Quelle: Jena [ Dr. Rainer Schubert ]

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