Kleinkinder besonders gefährdet

Schildkröten, Echsen, Schlangen und Krokodile, sind häufig mit Salmonellen infiziert. Das dokumentiert der Zoonosen-Bericht 2008 des Bundesinstituts für Risikobewertung aus Berlin. Danach wurden die Krankheitserreger bei über 25 % der untersuchten Tiere festgestellt.

Kleinkinder besonders gefährdet

Schildkröten, Echsen, Schlangen und Krokodile, sind häufig mit Salmonellen infiziert. Das dokumentiert der Zoonosen-Bericht 2008 des Bundesinstituts für Risikobewertung aus Berlin. Danach wurden die Krankheitserreger bei über 25 % der untersuchten Tiere festgestellt.

"Die meisten Reptilien zeigen bei einer Salmonelleninfektion jedoch keine Krankheitssymptome. Sie scheiden die Bakterien unbemerkt aus und sind so eine Infektionsquelle für den Mensch," so die Vorsitzende des Arbeitskreises Zoonosen im Bundesverband Praktizierender Tierärzte, Anna Lam. "Die Erregerübertragung erfolgt über den Kot oder kotverschmutzte Gerätschaften", erklärt die Tierärztin und Dipl. Agr. Biologin.

Beim Mensch können die Salmonellen eine schwere Magen-Darmerkrankung verursachen, die durch wässrigen bis blutigem Durchfall, Erbrechen und Fieber gekennzeichnet ist. Aber auch lebensgefährliche septikämische Krankheitsverläufe kommen vor. Dabei gelangen die Erreger oder von diesen produzierte Gifte ins Blut und schädigen den gesamten Organismus.

Bei Kleinkindern, Senioren und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können durch von Reptilien ausgehende Salmonellosen einen besonders schweren Verlauf nehmen. Schildkröten oder Echsen eignen sich deshalb nicht für eine Haltung in Familien mit Kindern unter 5 Jahren oder Kindergärten. "Auch Reptilien in Streichelzoos können mit Salmonellen behaftet sein." warnt Lam. Bei Symptomen einer Magen-Darm-Erkrankung nach Kontakt mit Reptilien sollte der Arzt über den Tierkontakt informiert werden.

"Eine Behandlung der Reptilien gegen Salmonellen ist selten erfolgreich. Die einzige wirkungsvolle Möglichkeit, sich vor Ansteckung zu schützen, ist eine angemessene Hygiene beim Umgang mit Reptilien" sagt Anna Lam und gibt einige Tipps, wie sich Salmonellen-Infektionen vermindern lassen:

  • Während des Umgangs mit Reptilien nicht essen, trinken oder rauchen, da es dabei zu einer Keimübertragung kommen kann.
  • Nach Reptilienkontakt oder Reinigungsarbeiten im Terrarium Hände gründlich mit Seife waschen und gegebenenfalls desinfizieren.
  • Käfige oder Gegenstände aus Terrarien nicht im Küchenspülbecken, sondern in einem nicht für Lebensmittel genutzten Becken reinigen und anschließend desinfizieren.
  • Freilauf für Reptilien in der Wohnung auf einen Bereich begrenzen, der nach dem Freigang gut gereinigt und desinfiziert werden kann.

Quelle: Frankfurt am Main [ bpt ]

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