Lebensmittel sind mehr wert / Bevölkerung besser informieren / Gängelung der Landwirtschaft beenden

"Lebensmittel werden in Deutschland unter Wert verkauft." Darüber waren sich alle Teilnehmer der Podiumsdiskussion "Lebensmittel sind mehr wert" einig, die auf dem ErlebnisBauernhof der Internationalen Grünen Woche stattfand. Strittig waren jedoch die Wege, wie Verbraucher die Wertigkeit begreifen und der ruinöse Wettbewerb in Handel und Erzeugung und dessen Folgen verhindert werden können. Veranstalter waren der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL).
  
Für Hubertus Pellengahr, Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, liegt ein Kernproblem darin, dass die Verbraucher zur Zeit extrem sparsam seien. "Unsere Mitbürger erkennen nicht den Mehrwert teurerer Produkte und greifen daher immer mehr zu den Schnäppchen bei den Discountern, deren Marktanteil mittlerweile bei 40% liegt." Obwohl der Konkurrenzkampf im Lebensmitteleinzelhandel äußerst scharf sei, dürften Marktmechanismen aber nicht durch staatliche Eingriffe beeinflusst werden. Pellengahr weiter: "Die Anbieter im gehobenen Segment müssen sich mit Qualität, Frische, Vielfalt oder Markenzeichen eine Marktposition sichern."
  
Um die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher zu beeinflussen, plädierten Ulrike Höfken, agrarpolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen, und  Adalbert Kienle, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, für einen intensiven und langfristig angelegten Dialog. Die Beteiligung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft sowie der ErlebnisBauernhof als Gemeinschaftsinitiative der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft seien wichtige Schritte in diese Richtung. Kienle sieht dringenden Handlungsbedarf, denn die aktuelle Misere gefährde nicht nur die Existenz zahlreicher Bauern, sondern be- einträchtige auch die vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche. "Gerade wenn sich auf den Agrarmärkten eine leichte Überschusssituation einstellt, werden die Preise von den wenigen großen Discountern gnadenlos diktiert", hob Kienle hervor.
  
Manfred Zöllmer, Bundestagsabgeordneter der SPD, stellte in diesem Zusammenhang fest, dass die Politik lediglich den Rahmen für das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage vorgeben könne. "Wir wollen den Verbrauchern aber keinesfalls den Schnäppchenkauf verbieten." Auch die MdB's Christel Happach-Casan, FDP, und Gitta Connemann, CDU, bekannten sich zu den Prinzipien der freien Marktwirtschaft. Jedoch müsse darauf geachtet werden, dass die deutsche Landwirtschaft zu gleichen Wettbewerbsbedingungen wie die Kollegen in den europäischen Nachbarländern produzieren könnte. Frau Happach-Casan brachte es auf den Punkt. "Ich fordere faire Chancen und weniger bürokratische Gängelung." Zusatzleistungen für die Erhaltung unserer Kulturlandschaft, so Frau Connemann, müssten darüber hinaus bewertet und honoriert werden.
 
Der ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche ist eine gemeinsame Initiative der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft mbH, des Deutschen Bauernverbandes e.V. (DBV), der information.medien.agrar e.V. (i.m.a) und der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V. (FNL).

Lebensmittel sind mehr wert / Bevölkerung besser informieren / Gängelung der Landwirtschaft beenden

"Lebensmittel werden in Deutschland unter Wert verkauft." Darüber waren sich alle Teilnehmer der Podiumsdiskussion "Lebensmittel sind mehr wert" einig, die auf dem ErlebnisBauernhof der Internationalen Grünen Woche stattfand. Strittig waren jedoch die Wege, wie Verbraucher die Wertigkeit begreifen und der ruinöse Wettbewerb in Handel und Erzeugung und dessen Folgen verhindert werden können. Veranstalter waren der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL).
  
Für Hubertus Pellengahr, Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, liegt ein Kernproblem darin, dass die Verbraucher zur Zeit extrem sparsam seien. "Unsere Mitbürger erkennen nicht den Mehrwert teurerer Produkte und greifen daher immer mehr zu den Schnäppchen bei den Discountern, deren Marktanteil mittlerweile bei 40% liegt." Obwohl der Konkurrenzkampf im Lebensmitteleinzelhandel äußerst scharf sei, dürften Marktmechanismen aber nicht durch staatliche Eingriffe beeinflusst werden. Pellengahr weiter: "Die Anbieter im gehobenen Segment müssen sich mit Qualität, Frische, Vielfalt oder Markenzeichen eine Marktposition sichern."
  
Um die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher zu beeinflussen, plädierten Ulrike Höfken, agrarpolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen, und  Adalbert Kienle, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, für einen intensiven und langfristig angelegten Dialog. Die Beteiligung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft sowie der ErlebnisBauernhof als Gemeinschaftsinitiative der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft seien wichtige Schritte in diese Richtung. Kienle sieht dringenden Handlungsbedarf, denn die aktuelle Misere gefährde nicht nur die Existenz zahlreicher Bauern, sondern be- einträchtige auch die vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche. "Gerade wenn sich auf den Agrarmärkten eine leichte Überschusssituation einstellt, werden die Preise von den wenigen großen Discountern gnadenlos diktiert", hob Kienle hervor.
  
Manfred Zöllmer, Bundestagsabgeordneter der SPD, stellte in diesem Zusammenhang fest, dass die Politik lediglich den Rahmen für das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage vorgeben könne. "Wir wollen den Verbrauchern aber keinesfalls den Schnäppchenkauf verbieten." Auch die MdB's Christel Happach-Casan, FDP, und Gitta Connemann, CDU, bekannten sich zu den Prinzipien der freien Marktwirtschaft. Jedoch müsse darauf geachtet werden, dass die deutsche Landwirtschaft zu gleichen Wettbewerbsbedingungen wie die Kollegen in den europäischen Nachbarländern produzieren könnte. Frau Happach-Casan brachte es auf den Punkt. "Ich fordere faire Chancen und weniger bürokratische Gängelung." Zusatzleistungen für die Erhaltung unserer Kulturlandschaft, so Frau Connemann, müssten darüber hinaus bewertet und honoriert werden.
 
Der ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche ist eine gemeinsame Initiative der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft mbH, des Deutschen Bauernverbandes e.V. (DBV), der information.medien.agrar e.V. (i.m.a) und der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V. (FNL).

Quelle: Berlin [ fnl ]

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