Insolvenzen werden zunehmen - Fettleibigkeit (Adipositas) als große Herausforderung

Die Konzentration im Lebensmittel-Einzelhandel schreitet voran, und Discounter werden ihren Marktanteil in Deutschland in den nächsten fünf Jahren von 36 Prozent auf 45 Prozent ausbauen. Die Zahl der Insolvenzen in der Branche wird von knapp 7.500 in 2002 auf über 10.000 im Jahr 2005 ansteigen. Die Wertschätzung der Verbraucher für Top-Markenprodukte nimmt weiter ab. Fettleibigkeit (Adipositas) stellt nicht nur für die Industrie, sondern auch für den Handel eine der Herausforderungen für die Zukunft dar. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der Marktanalyse „Status Quo und Perspektiven im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel 2004“, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gemeinsam mit dem EuroHandelsinstitut erstellt hat. Hypermärkte legen zu – kleine Fachgeschäfte in Innenstädten vor „Aus“

Die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel hat sich verschärft: Betrug der Anteil der Top 10 der Branche am Gesamtumsatz im Jahr 1990 noch 45 Prozent, waren es Ende 2002 bereits 84 Prozent. Die Entwicklung der Betriebstypen verläuft eindeutig zulasten der kleinflächigen Fachgeschäfte (< 400 qm), deren Zahl sich seit 1980 fast halbierte (- 42 Prozent). Deutlich zugelegt haben im selben Zeitraum Hypermärkte (+ 242 Prozent) und Discounter (+ 50 Prozent). Inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte wie kleinflächige Supermärkte oder Kioske werden bis 2010 in den Innenstadtlagen aussterben und nur noch in ländlichen Regionen als Nahversorger bestehen können. Die Zahl der Insolvenzen wird von knapp 7.500 in 2002 auf rund 10.200 im Jahr 2005 ansteigen, schätzt KPMG.

Insolvenzen werden zunehmen - Fettleibigkeit (Adipositas) als große Herausforderung

Die Konzentration im Lebensmittel-Einzelhandel schreitet voran, und Discounter werden ihren Marktanteil in Deutschland in den nächsten fünf Jahren von 36 Prozent auf 45 Prozent ausbauen. Die Zahl der Insolvenzen in der Branche wird von knapp 7.500 in 2002 auf über 10.000 im Jahr 2005 ansteigen. Die Wertschätzung der Verbraucher für Top-Markenprodukte nimmt weiter ab. Fettleibigkeit (Adipositas) stellt nicht nur für die Industrie, sondern auch für den Handel eine der Herausforderungen für die Zukunft dar. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der Marktanalyse „Status Quo und Perspektiven im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel 2004“, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gemeinsam mit dem EuroHandelsinstitut erstellt hat.

Hypermärkte legen zu – kleine Fachgeschäfte in Innenstädten vor „Aus“

Die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel hat sich verschärft: Betrug der Anteil der Top 10 der Branche am Gesamtumsatz im Jahr 1990 noch 45 Prozent, waren es Ende 2002 bereits 84 Prozent. Die Entwicklung der Betriebstypen verläuft eindeutig zulasten der kleinflächigen Fachgeschäfte (< 400 qm), deren Zahl sich seit 1980 fast halbierte (- 42 Prozent). Deutlich zugelegt haben im selben Zeitraum Hypermärkte (+ 242 Prozent) und Discounter (+ 50 Prozent). Inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte wie kleinflächige Supermärkte oder Kioske werden bis 2010 in den Innenstadtlagen aussterben und nur noch in ländlichen Regionen als Nahversorger bestehen können. Die Zahl der Insolvenzen wird von knapp 7.500 in 2002 auf rund 10.200 im Jahr 2005 ansteigen, schätzt KPMG.

Johannes Siemes, Segmentleiter Consumer Markets von KPMG: „Die Expansion der von den Kunden ebenfalls bevorzugten Großflächenmärkte wie SB-Warenhäuser, Verbraucher- sowie Cash & Carry-Märkte hat auch den Flächenüberhang beschleunigt. So verfügt Deutschland über doppelt so viel Verkaufsfläche pro Einwohner wie beispielsweise Großbritannien. Das geht natürlich zulasten der Profitabilität und somit der Wettbewerbsfähigkeit.“

Unter den Top 20-Unternehmen des Lebensmittel-Einzelhandels konnten, so Johannes Siemes weiter, in den letzten drei Jahren insbesondere drei Gruppen signifikante Umsatzzuwächse verzeichnen:

    • Die Top 3-Unternehmen Metro, Rewe und Edeka, mit zum Teil hohem Auslandsengagement.
    • Die Discounter Aldi, Lidl und Schlecker, die vom Preisbewusstsein der deutschen Verbraucher profitierten und ebenfalls ins Ausland expandierten.
    • Regional fokussierte Anbieter wie Bartels-Langness oder Bünting, die dem Verbraucherwunsch nach regional geprägten Sortimenten und Warenpräsentation entsprachen.

Frank Pietersen, Manager im Bereich Consumer Markets von KPMG: „In dem gesättigten deutschen Markt können Marktanteile nur noch durch die Verdrängung von Mitbewerbern gewonnen werden. Deshalb müssen die Händler die Einzigartigkeit des eigenen Angebots künftig noch stärker herausarbeiten und kommunizieren.“

Mit Service und Qualität aus der Preisspirale?

Während heutzutage für viele Kunden das Argument „Geiz ist geil“ entscheidend ist, dürfte sich dies zumindest im Lebensmittel-Einzelhandel mittel- bis langfristig ändern, so Pietersen. Wegen der soziodemografischen Trends werden zunehmend neue Ansprüche an Service, Produktqualität und Sortiment gestellt. So ist es nach Meinung der Fachleute ratsam, dass bei der Produktentwicklung unbedenkliche Inhaltsstoffe (etwa bei Diabetes) und Single-Packungsgrößen künftig stärker berücksichtigt werden. Auf Grund der steigenden Zahl älterer Menschen hier zu Lande wird angesichts der eingeschränkten Bewegungsfreiheit dieser Bevölkerungsgruppe auch dem Lebensmittel-Lieferservice künftig wachsende Bedeutung zukommen.

Pietersen: „Kritisch ist nicht nur anzumerken, dass sich der deutsche Einzelhandel inzwischen verstärkt über den Preis profiliert, sondern auch, dass er insbesondere die Differenzierung über die Produktqualität und die Servicekomponente stark vernachlässigt. Zwei Drittel der Konsumenten werden immer noch nicht zielgruppengerecht angesprochen. Statt sich auf qualitätsbewusste Kunden und Smart Shopper zu konzentrieren, zielen alle nur noch auf die Schnäppchenjäger, die sich freilich an keinerlei Retailer oder Marke gebunden fühlen.“

Markenloyalität nimmt ab

Im selben Maße, wie der Run auf die Discounter zunimmt, leidet die Wertschätzung für Markenprodukte. So lag der Umsatzanteil der Eigenmarken 2002 innerhalb der Food-Warengruppen (ohne Aldi) bereits bei 29,3 Prozent (2001: 26,4 Prozent). Kein Wunder, sind doch die Preisunterscheide zwischen Hersteller- und Eigenmarken erheblich. Sie betragen bei einzelnen Warengruppen bis zu 40 Prozent.

Pietersen: „Wenn der Kunde keinen deutlichen Mehrwert in der Herstellermarke sieht, wird er lieber zur Eigenmarke des Handels greifen. Voraussetzung: Die Handelsmarke genießt Vertrauen und kann die positiven Erfahrungen der Kunden mit dem Unternehmen und seinen Filialen durch gute Qualität und ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis auf die Handelsmarke übertragen.“

Adipositas: Fettleibigkeit als globale Herausforderung auch für den Handel

Die Weltgesundheitsbehörde WHO hat für 2004 Adipositas (Fettleibigkeit) zum Gesundheitsproblem Nummer 1 erklärt. Nach Schätzungen von Experten ist in den westlichen Industrienationen mindestens ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig. Die zunehmende Verbreitung der Fettleibigkeit hat sich in den USA bereits auf die im Handel erhältlichen Produkte ausgewirkt: „Dort weist der Markt für Produkte aus organischer Herstellung in den letzten zehn Jahren die höchsten Zuwachsraten aller Segmente auf“, so Pietersen.

In den USA konnten einzelne Händler in den letzten Jahren ihren Umsatz erheblich erhöhen, in dem sie Trends wie Gesundheitsbewusstsein, Fitness oder Lebensmittelsicherheit geschickt aufgriffen und vermarkteten. „Die klassischen Hyper- und Supermärkte sind in den USA bereits für die Hälfte der Umsätze mit organischen Produkten verantwortlich. Vor zehn Jahren lag ihr Marktanteil noch unter 20 Prozent“, erläutert Pietersen. „Diese Produkte werden weltweit Einzug in die Regale von Groß- und Supermärkten sowie Discountern halten.“

Radio-Frequenz-Technologie treibt Rationalisierung voran

Jüngsten Ankündigungen von Metro, Tesco und Wal-Mart zur Folge wird auf logistischer Ebene schon bald mit der Nutzung der RFID-Technik (Radio-Frequenz-Technologie) zu rechnen sein. Bereits ab Ende 2004 sollen die wichtigsten Lieferanten von Metro ihre Ladungsträger mit RFID-Empfängern ausstatten und damit einen großflächigen Einsatz ermöglichen. Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI: „RFID ist die Technologie Nr.1 im Handel. Noch mehr als die Einführung der Barcodes vor 30 Jahren wird RFID künftig die Rationalisierung vorantreiben. Der deutsche Handel hat die Möglichkeit, sich an die Spitze der Entwicklung zu setzen.“

Marktanalyse „Status Quo und Perspektiven im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel 2004".

Hier können Sie die Marktanalyse als pdf-Datei [downloaden]

Quelle: Berlin / Düsseldorf [ KPMG ]

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