Hintergrundinfos zur Geflügelgrippe in Südostasien

Nach den bisherigen Erkenntnissen sind beim Ausbruch der Geflügelgrippe bzw. Geflügelpest in China Impfstoffe eingesetzt worden, ohne dass damit entscheidende Erfolge erzielt werden konnten. Ähnliche Erfahrungen sind Ende der 90er Jahre auch in Italien gemacht worden. Dazu stellt der Geflügelexperte Prof. Dr. Ulrich Neumann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover fest: "In dem Moment, in dem eine Epidemie in einer Region bereits Fuß gefasst hat, kann mit einer Impfung der Tiere nicht mehr allzu viel erreicht werden. Dem Erreger und dessen Verbreitung muss der Boden entzogen werden, und das geht nur durch konsequente Keulung und Entsorgung gemäß Vorgaben des Internationalen Tierseuchenamtes und nationaler Bekämpfungsstrategien. Die Impfung kann also, wenn überhaupt, nur Teil eines komplexen Seuchenbekämpfungskonzeptes sein."

Aber auch eine frühzeitige Impfung des Geflügels ist problematisch. "Zunächst geht es darum, den richtigen Impfvirusstamm einzusetzen. Dies wiederum setzt voraus, dass man abzuschätzen weiß, welcher Influenza-Virustyp die Geflügelbestände bedroht. Grundsätzlich gilt: Durch eine Impfung lässt sich die Virusausscheidung infizierter Tiere - z.B. über den Kot - einerseits deutlich vermindern. Daraus ergibt sich für den jeweiligen Geflügelbestand eine verminderte Ausstreuung (Weiterverbreitung) der Erreger, d.h. ein reduziertes Infektionspotenzial. Andererseits lässt sich diese Virusausscheidung nicht auf Null reduzieren. Die geimpften Tiere entwickeln zwar selbst Abwehrstoffe, erkranken nicht und scheiden weniger Erreger aus. Es bleibt aber dabei, dass - trotz verminderter Erregerausscheidung - die Tiere ebenso wie deren Produkte (Fleisch, Eier) weiterhin als infektiös anzusehen sind. Sie bleiben also als Gefahrenquelle für andere, nicht geimpfte Tiere bestehen," so Prof. Neumann.

Hintergrundinfos zur Geflügelgrippe in Südostasien

Nach den bisherigen Erkenntnissen sind beim Ausbruch der Geflügelgrippe bzw. Geflügelpest in China Impfstoffe eingesetzt worden, ohne dass damit entscheidende Erfolge erzielt werden konnten. Ähnliche Erfahrungen sind Ende der 90er Jahre auch in Italien gemacht worden. Dazu stellt der Geflügelexperte Prof. Dr. Ulrich Neumann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover fest: "In dem Moment, in dem eine Epidemie in einer Region bereits Fuß gefasst hat, kann mit einer Impfung der Tiere nicht mehr allzu viel erreicht werden. Dem Erreger und dessen Verbreitung muss der Boden entzogen werden, und das geht nur durch konsequente Keulung und Entsorgung gemäß Vorgaben des Internationalen Tierseuchenamtes und nationaler Bekämpfungsstrategien. Die Impfung kann also, wenn überhaupt, nur Teil eines komplexen Seuchenbekämpfungskonzeptes sein."

Aber auch eine frühzeitige Impfung des Geflügels ist problematisch. "Zunächst geht es darum, den richtigen Impfvirusstamm einzusetzen. Dies wiederum setzt voraus, dass man abzuschätzen weiß, welcher Influenza-Virustyp die Geflügelbestände bedroht. Grundsätzlich gilt: Durch eine Impfung lässt sich die Virusausscheidung infizierter Tiere - z.B. über den Kot - einerseits deutlich vermindern. Daraus ergibt sich für den jeweiligen Geflügelbestand eine verminderte Ausstreuung (Weiterverbreitung) der Erreger, d.h. ein reduziertes Infektionspotenzial. Andererseits lässt sich diese Virusausscheidung nicht auf Null reduzieren. Die geimpften Tiere entwickeln zwar selbst Abwehrstoffe, erkranken nicht und scheiden weniger Erreger aus. Es bleibt aber dabei, dass - trotz verminderter Erregerausscheidung - die Tiere ebenso wie deren Produkte (Fleisch, Eier) weiterhin als infektiös anzusehen sind. Sie bleiben also als Gefahrenquelle für andere, nicht geimpfte Tiere bestehen," so Prof. Neumann.

Wenn dann keine Verschleppung der Erreger zwischen verschiedenen Geflügelbeständen erfolge, könne der Ausbruch einer Epidemie unterbunden werden. "Dazu", so der Experte, "sind allerdings die penible Einhaltung hoher hygienischer Standards, insbesondere die Bestandsabschirmung und die konsequente Vollziehung zusätzlicher staatlicher Seuchenbekämpfungsmaßnahmen entscheidende Voraussetzungen. Dies seien allerdings Forderungen, die derzeit in bestimmten Regionen Südostasiens offenbar schwer umzusetzen sind, die erfahrungsgemäß aber auch in Europa Probleme bereiten können."

Quelle: Bonn [ fnl ]

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