Mehr Verbraucherinformation gefordert - Neues Modell für Besatzdichte prüfen

 Die Initiative Nachhaltige Deutsche Putenwirtschaft hat in ihrer letzten Sitzung [12-02-2004] konkrete Schritte zur Weiterentwicklung der im EU-Vergleich bereits hohen Standards der deutschen Putenfleischerzeugung beschlossen. Die Spitzenvertreter der teilnehmenden Organisationen aus Politik, Wissenschaft, Tierschutz, Verbraucherschutz, Handel und Landwirtschaft sprachen sich bei der Weiterentwicklung der Tierschutzanforderungen für die Fortsetzung der Arbeit mit dem Grundsatz "Sorgfalt vor Eile" aus. Sie sehen auch eine dringend notwendige Verbesserung der Verbraucherinformation, um die offensichtlich falschen Vorstellungen über die moderne Putenhaltung und die Produktsicherheit abzubauen. Neue Ansätze für verbesserten Tierschutz

Durch neue Erkenntnisse verspricht sich die Initiative eine Verbesserung im Tierschutz. Mögliche Ansätze sehen die Experten unter anderem in einem neuen Modell zur Festlegung der Besatzdichte in der konventionellen Bodenhaltung von Puten: Die Besatzdichte beschreibt die Anzahl der Puten pro Quadratmeter. Bislang ist die Anzahl der Tiere auf einen Maximalwert begrenzt. Dies ermöglicht es den Tieren auch zum Ende der Aufzucht, ihr arttypisches Verhalten auszuüben. Künftig könnte ein flexibles Modell die starren Obergrenzen ablösen und das gesamte Management des jeweiligen Betriebs - gekoppelt an Kriterien wie Qualität der Haltung, Versorgung und Betreuung der Tiere bis hin zur Sachkunde der Halter - berücksichtigen. Werden dann in der Praxis bestimmte Toleranzwerte über- oder unterschritten, würde sich die zulässige Besatzdichte entsprechend verringern oder erhöhen. Die Erarbeitung eines solchen Modells wird allerdings als schwierig angesehen.  

Mehr Verbraucherinformation gefordert - Neues Modell für Besatzdichte prüfen

 Die Initiative Nachhaltige Deutsche Putenwirtschaft hat in ihrer letzten Sitzung [12-02-2004] konkrete Schritte zur Weiterentwicklung der im EU-Vergleich bereits hohen Standards der deutschen Putenfleischerzeugung beschlossen. Die Spitzenvertreter der teilnehmenden Organisationen aus Politik, Wissenschaft, Tierschutz, Verbraucherschutz, Handel und Landwirtschaft sprachen sich bei der Weiterentwicklung der Tierschutzanforderungen für die Fortsetzung der Arbeit mit dem Grundsatz "Sorgfalt vor Eile" aus. Sie sehen auch eine dringend notwendige Verbesserung der Verbraucherinformation, um die offensichtlich falschen Vorstellungen über die moderne Putenhaltung und die Produktsicherheit abzubauen.

Neue Ansätze für verbesserten Tierschutz

Durch neue Erkenntnisse verspricht sich die Initiative eine Verbesserung im Tierschutz. Mögliche Ansätze sehen die Experten unter anderem in einem neuen Modell zur Festlegung der Besatzdichte in der konventionellen Bodenhaltung von Puten: Die Besatzdichte beschreibt die Anzahl der Puten pro Quadratmeter. Bislang ist die Anzahl der Tiere auf einen Maximalwert begrenzt. Dies ermöglicht es den Tieren auch zum Ende der Aufzucht, ihr arttypisches Verhalten auszuüben. Künftig könnte ein flexibles Modell die starren Obergrenzen ablösen und das gesamte Management des jeweiligen Betriebs - gekoppelt an Kriterien wie Qualität der Haltung, Versorgung und Betreuung der Tiere bis hin zur Sachkunde der Halter - berücksichtigen. Werden dann in der Praxis bestimmte Toleranzwerte über- oder unterschritten, würde sich die zulässige Besatzdichte entsprechend verringern oder erhöhen. Die Erarbeitung eines solchen Modells wird allerdings als schwierig angesehen.  

Stärker berücksichtigen will die Initiative in der weiteren Beratung die Aspekte Bewegung, Licht und die Einrichtung so genannter Außenklimabereiche für die Tiere. Im Mittelpunkt steht dabei die Tiergesundheit.

Für die Bewertung der Umweltauswirkungen moderner Putenhaltung fehlen in vielen Bereichen spezifische Daten. Es gelte zudem, Anforderungen des Umweltschutzes mit anderen Zielen der nachhaltigen Putenfleischerzeugung in Einklang zu bringen.

Puten-Initiative als wegweisendes Modell

In Deutschland regeln bereits seit 1999 Bundeseinheitliche Eckwerte zur Putenhaltung zahlreiche Bestimmungen des Tierschutzes. Diese Eckwerte haben sich nach Ansicht der Initiative in der Praxis bewährt. Sie zeigten, dass durch kontinuierliche Zusammenarbeit von Tierhaltern, Tierschutzorganisationen, Wissenschaftlern und Behörden auch ohne Rechtsvorschriften konkrete Vorgaben für eine tiergerechte Putenhaltung umgesetzt werden können.

Professor Dr. Dietmar Flock, Vorsitzender der Initiative, sieht die umfassende Betrachtung der Branche als ein zukunftsweisendes Modell für die Nutztierhaltung. "Der Bundestagsausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hat im Dezember 2003 betont, dass die Hersteller von Lebensmitteln tierischer Herkunft gemeinsam mit Handel und Tierschutzorganisationen geeignete Haltungsanforderungen entwickeln müssten, um eine Verlagerung der Produktion in Länder mit niedrigeren Standards zu vermeiden. Genau das ist - für die Putenfleischerzeugung - ein wichtiges Ziel der Initiative", so Flock.

Die Initiative Nachhaltige Deutsche Putenwirtschaft wurde im Januar 2002 vom Verband Deutscher Putenerzeuger ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, unter gleichberechtigter Berücksichtigung des Tier-, Verbraucher- und Umweltschutzes die Vermarktung von Putenfleisch aus deutscher Erzeugung langfristig zu sichern. Teilnehmer der Initiative sind neben dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft die Landwirt- schaftsministerien von Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen und Sachsen-Anhalt sowie Tierschutz- und Verbraucherschutzorganisationen, verschiedene Forschungseinrich- tungen, Verbände des Handels und der Landwirtschaft.

Quelle: Bonn [ vdp ]

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