Bruttomarge 2003 zeitweise negativ

Modellrechnungen zu den Wirtschaftsergebnissen in der Rindermast für das Jahr 2003 lassen erkennen, dass die deutschen Bullenmäster ohne Prämie lediglich von Januar bis März eine positive Bruttomarge (Schlachterlös minus Kosten für Futter und Kalb) realisierten. Ab April 2003 war die Bruttomarge negativ; der Schlachtbullenerlös deckte nicht mehr die Aufwendungen für die Hauptkostenarten Futter und Kalb ab. An einen Ausgleich der übrigen Kostenarten war ohne Prämie gar nicht erst zu denken.

Die ungünstigen Wirtschaftsergebnisse in der Bullenmast sind zum einen auf die höheren Kosten für Nutzkälber zurückzuführen: Im Vergleich zum Vorjahr hatten die Mäster 2003 für Jungtiere im Durchschnitt etwa 36 Euro je Kalb mehr anzulegen. Zum anderen standen die Erlöse für Jungbullen über weite Strecken des Jahres unter Druck: Zwischen März und August lagen die Notierungen für Jungbullen zeitweilig um 50 Cent je Kilogramm unter dem Vorjahresniveau. Dieser Preisrückgang hatte eine Reihe von Ursachen:

Bruttomarge 2003 zeitweise negativ

Modellrechnungen zu den Wirtschaftsergebnissen in der Rindermast für das Jahr 2003 lassen erkennen, dass die deutschen Bullenmäster ohne Prämie lediglich von Januar bis März eine positive Bruttomarge (Schlachterlös minus Kosten für Futter und Kalb) realisierten. Ab April 2003 war die Bruttomarge negativ; der Schlachtbullenerlös deckte nicht mehr die Aufwendungen für die Hauptkostenarten Futter und Kalb ab. An einen Ausgleich der übrigen Kostenarten war ohne Prämie gar nicht erst zu denken.

Die ungünstigen Wirtschaftsergebnisse in der Bullenmast sind zum einen auf die höheren Kosten für Nutzkälber zurückzuführen: Im Vergleich zum Vorjahr hatten die Mäster 2003 für Jungtiere im Durchschnitt etwa 36 Euro je Kalb mehr anzulegen. Zum anderen standen die Erlöse für Jungbullen über weite Strecken des Jahres unter Druck: Zwischen März und August lagen die Notierungen für Jungbullen zeitweilig um 50 Cent je Kilogramm unter dem Vorjahresniveau. Dieser Preisrückgang hatte eine Reihe von Ursachen:

Dazu zählte die Auslagerung von Interventionsfleisch, die das Rindfleischangebot vergrößerte, so dass frische Ware im Preis eher gedrückt wurde. Zudem stieg die Rindfleischeinfuhr, wobei mehr Ware aus Südamerika, aber auch aus EU-Staaten auf den deutschen Markt gelangte. Auf der anderen Seite ging der Export von Rind- und Kalbfleisch – insbesondere nach Russland – deutlich zurück.

Nur kurzzeitig freundlicher

Im Herbst gab es zwar ansatzweise zwei freundliche Preisphasen, letztlich endete das Jahr aufgrund des gesättigten Rindfleischmarktes für die Bullenmäster aber enttäuschend. Ohne Berücksichtigung der möglichen Prämien lag die Bruttomarge im Jahresdurchschnitt bei minus 44 Euro je Jungbulle.

Wer allerdings mit dem vollen Prämiensatz rechnen konnte, erreichte eine entsprechend bessere Bruttomarge: Nachdem die mögliche Gesamtprämie für das Jahr 2002 wegen Überziehung des Prämienplafonds von etwa 310 Euro auf 282,31 Euro je Jungbulle gekürzt worden war, berücksichtigt die Modellrechnung für das Jahr 2003 eine Gesamtprämie von 300 Euro je Jungbulle. Diese Prämienhöhe lässt sich damit begründen, dass die Zahl der geschlachteten Jungbullen stark zurückging. Folglich dürfte eine Kürzung der Bullenschlachtprämie von maximal fünf Prozent für das Jahr 2003 in Frage kommen. Wie hoch die mögliche Gesamtprämie letztlich sein wird, steht erst im April dieses Jahres fest.

Laut Modellrechnung der ZMP beträgt die durchschnittliche Bruttomarge einschließlich 300 Euro Prämie je Jungbulle knapp 256 Euro. Betriebswirtschaftler halten eine Rindermast allerdings erst dann für rentabel, wenn eine durchschnittliche Bruttomarge von etwa 265 bis 280 Euro je Jungbulle erzielt wird. Für die meisten Bullenmäster wird die 2003 erzielte Bruttomarge zur Deckung aller Kosten in der Rindermast kaum ausgereicht haben. Lediglich unter günstigen Mastbedingungen konnte die Rentabilitätsschwelle erreicht oder überschritten werden.

Noch stärker als durch die schwache Bruttomarge werden die Jungbullenmäster durch die unklaren Zukunftsaussichten ihres Produktionszweiges verunsichert. Wie die Modellrechnung zeigt, ist eine Jungbullenmast ohne die Prämien völlig undiskutabel. Bei der Neuregelung der Prämiengewährung kommt es nun darauf an, einen Weg zu finden, den die Mastunternehmen akzeptieren können.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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