Am 3.3.2004 führte die ORGAINVENT in Köln eine Konferenz zum Thema Rindfleischetikettierung durch. Hauptredner waren der für Rindfleischetikettierung zuständige Beamte der EG-Kommission Jean-François Roche sowie die Vertreterin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Sabine Klein. Ferner stellten Vertreter aus Irland, Frankreich und Italien Erfahrungen, Probleme und Lösungsmöglichkeiten vor. Vertreter aus Litauen, der Slowakei und Slowenien berichteten über den Stand der Vorbereitungen in ihren Ländern zu diesem Thema.

Einige wichtige Informationen aus der Veranstaltung:

Am 3.3.2004 führte die ORGAINVENT in Köln eine Konferenz zum Thema Rindfleischetikettierung durch. Hauptredner waren der für Rindfleischetikettierung zuständige Beamte der EG-Kommission Jean-François Roche sowie die Vertreterin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Sabine Klein. Ferner stellten Vertreter aus Irland, Frankreich und Italien Erfahrungen, Probleme und Lösungsmöglichkeiten vor. Vertreter aus Litauen, der Slowakei und Slowenien berichteten über den Stand der Vorbereitungen in ihren Ländern zu diesem Thema.

Einige wichtige Informationen aus der Veranstaltung:

    • Der Vertreter der EG-Kommission sprach zwar davon, die Regeln der Rindfleischetikettierung zu vereinfachen, blieb aber die Antwort schuldig, welche Art von Vereinfachungen gemeint seien. Aus früheren Gesprächen mit der EG-Kommission war zu entnehmen, dass u.a. daran gedacht ist, für Abschnitte die gleichen Regeln einzuführen wie für Hackfleisch.
    • Gegenüber der Forderung der Hackfleischwirtschaft nach der Möglichkeit, Fleisch, das aus der Schlachtung in mehreren Ländern stammt, in einer Charge zusammenfügen zu können, war der EG-Beamte äußerst abweisend. Das Argument aus dem Kreis der Sitzungsteilnehmer, dass die Rückverfolgbarkeit nichts damit zu tun hat, in welchen Ländern sich die betroffenen Schlachtbetriebe befinden, wurde abgewiesen. Der Kommissionsvertreter erklärte vielmehr dem Vertreter der britischen Vieh- und Fleischorganisation MLC, dass die Toleranz der britischen Behörden in Bezug auf die Etikettierung von Hackfleisch ein Einschreiten der Kommission nach sich ziehen werde.
    • Die von verschiedenen Seiten als Sicherung der Etikettierung geforderte Dokumentation des DNA-Codes der Schlachttiere bezeichnete der Kommissionsvertreter als unverhältnismäßige Maßnahme. Sie sei lediglich geeignet, zu überprüfen, ob in einem System Fehler vorkommen. Dafür aber sei der damit verbundene Aufwand viel zu hoch.
    • Vollkommen im Gegensatz zur Vereinfachungsaussage der EG-Kommission stand die Forderung der Vertreterin der Verbraucherzentrale nach noch detaillierteren obligatorischen Angaben. Zusätzlich zu den vorhandenen Informationen wurden gefordert:
      • obligatorische Angabe der Kategorie,
      • Etikettierung von Verarbeitungserzeugnissen,
      • Möglichkeit zu Profilierung von besonderen Haltungsformen.
    • Ferner prangerte die Verbrauchervertreterin das unzulängliche Funktionieren der Rindfleischetikettierung an. Der Vertreter des BMVEL stellte hierzu klar, dass es zwar Defizite und Fehler gebe, dass das System aber nach den Erkenntnissen der jüngsten EU-Inspektion viel besser geworden sei und nur kleine Unzulänglichkeiten gefunden worden seien. Die Ergebnisse der Nachinspektion Anfang dieses Jahres waren der Verbrauchervertreterin nicht bekannt gewesen.
    • Gleichzeitig beklagte die Vertreterin der Verbraucherzentrale aber, dass die Anerkennung bestimmter freiwilliger Angaben auf administrative Hemmnisse stoße.
    • Der Vertreter des VDF hielt der Verbrauchervertreterin entgegen, dass ihre Forderungen nach mehr obligatorischen Angaben die Vermarktung von Rindfleisch so kompliziert machen würden, dass die Gefahr besteht, dass der Einzelhandel Rindfleisch aus dem Sortiment nimmt. Anwesende Vertreter von namhaften Einzelhandelsunternehmen stimmten dem zu.
    • Überdies führe eine Zunahme der obligatorischen Angaben dazu, dass kleinere Unternehmen zusätzliche Schwierigkeiten am Markt bekämen. Die Erfahrung zeige, dass die Maßnahmen, die zur Förderung von Qualität und Regionalität gedacht seien, vielfach dazu führten, dass kleinere Unternehmen dem zusätzlichen Verwaltungs- und Kostenaufwand nicht mehr gewachsen seien.
    • Die Referenten, die die französische und die italienische Fleischwirtschaft vertraten, plädierten dafür, die Herkunftsangabe zu vereinfachen: Die Wirtschaft solle innerhalb des obligatorischen Bereichs darüber entscheiden können, ob sie als Herkunftsangabe eine Region, einen Staat oder die EU nennt. Ferner sollte darauf verzichtet werden, den Geltungsbereich der Rindfleischetikettierung über die jetzt betroffenen Bereiche hinaus auszudehnen. Diese Positionen wurden vom VDF und vom ebenfalls anwesenden Vertreter der niederländischen Fleischwirtschaft unterstützt.

Quelle: Bonn [ vdf ]

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