- Bund und Länder wollen bis Ende 2004 gemeinsame Linie finden - Dr. Backhaus: standardisiertes Prüf- und Zulassungsverfahren endlich in Sicht

Ein Hauptberatungsgegenstand der heute in Osnabrück zu Ende gegangenen Agrar-ministerkonferenz war die von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig kürzlich vorgelegte umfassende Studie, die nach Auffassung von
Dr. Till Backhaus, Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, konkrete Möglichkeiten aufzeigt, endlich standardi-sierte tierartgerechte Haltungsformen für Legehennen zu entwickeln.

- Bund und Länder wollen bis Ende 2004 gemeinsame Linie finden - Dr. Backhaus: standardisiertes Prüf- und Zulassungsverfahren endlich in Sicht

Ein Hauptberatungsgegenstand der heute in Osnabrück zu Ende gegangenen Agrar-ministerkonferenz war die von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig kürzlich vorgelegte umfassende Studie, die nach Auffassung von
Dr. Till Backhaus, Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, konkrete Möglichkeiten aufzeigt, endlich standardi-sierte tierartgerechte Haltungsformen für Legehennen zu entwickeln.

Zwar zeige die Studie noch Schwächen der sog. ausgestalteten Käfige auf; hier werden u.a. die Anordnung verschiedener Funktionsbereiche oder die Lichtver-hältnisse in den untersuchten Prototypen genannt. "Aber die Studie verweist auch auf deutliche Stärken, insbesondere bei Staub- und Keimgehalten, Hygiene, Morta-lität, Kannibalismus und daher auch beim Medikamenteneinsatz. Das hieraus abge-leitete, zukunftsfähige Stallmodell ist die Kleinvoliere. Damit wird ein deutlicher Schritt in Richtung auf mehr Tiergesundheit und damit mehr Tierschutz gegangen", sagte Minister Backhaus.

Am 26. März haben sich die Agrarminister darauf verständigt, dass eine Arbeitsgruppe bis zur nächsten AMK konkrete Vorschläge "im Sinne der Vorgaben des Bundesver-fassungsgerichts" erarbeitet. "Ich denke, wir haben einen Weg gefunden, die bisherige Blockadesituation aufzubrechen. Diese Agrarministerkonferenz  könnte als "Osnabrücker Hühnerfrieden" in die Geschichte eingehen", sagte der Minister und blickt optimistisch in die Zukunft: "Auf der Grundlage von Eckwerten für Tier-schutzanforderungen müssen wir daran arbeiten, ein Prüf- und Zulassungsverfahren für serienmäßig hergestellte Haltungssysteme, also eine Art Tierschutz-TÜV zu entwickeln und einzuführen   -   nicht nur für Legehennen, sondern möglichst für alle relevanten Artengruppen in der Nutztierhaltung."

Im Rahmen der Debatte zur Umsetzung der EU-Agrarreform hatte Minister Backhaus auf die kritische Situation im Bereich der Milcherzeugung hingewiesen. Die Agrarminister der Länder und die Bundesministerin nutzten das Podium der Konferenz für einen eindringlichen Appell an alle Wirtschaftsbeteiligten, auf faire Preise hinzuwirken.

Dr. Backhaus: "Die Zukunft der Milchwirtschaft und damit eine flächendeckende Landwirtschaft stehen auf dem Spiel. Damit wären nicht nur eine grundlegende Forderung an die Gemeinsame Agrarpolitik akut gefährdet, sondern Tausende Arbeitsplätze im ohnehin strukturschwachen ländlichen Raum."

Als derzeit mögliche Maßnahmen auf europäischer Ebene wurden die Beschränkung der Saldierungsmöglichkeiten sowie die Reduzierung von Quoten bzw. die Aussetzung der für 2006 geplanten Quotenanhebung genannt. Aber auch freiwillige Selbstbeschränkungen der Erzeuger wie in Frankreich sollten in Betracht gezogen werden. Backhaus: "Hierbei stehen die Bauernverbände mit in der Verantwortung."

Minister Dr. Backhaus sieht aber nach wie vor die Bundesministerin in der Pflicht, mit geeigneten Maßnahmen, wie beispielsweise einem Lebensmittelgipfel, einen kräftigen Anstoß für eine neue Gesellschaftsdebatte zu geben. "Ein Appell an die Wirtschaftsbeteiligten allein reicht nicht aus, wir brauchen ein anderes Wertebewusstsein in der Gesellschaft. Hier kann die Politik allein nichts erreichen, wenn die Erzeuger, die Molkereien und der Lebensmitteleinzelhandel, aber besonders die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht an einem Strang ziehen", forderte der Minister. Die Devise müsse sein: "Preiswert ja, billig nein !".

Quelle: Osnabrück [ ml ]

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