Bruttoeigenerzeugung sinkt

Ende 2003 war der Schweinebestand in der EU-15 leicht rückläufig. Verglichen mit den Zählergebnissen von Ende 2002 waren rund 700.000 Schweine oder 0,6 Prozent weniger in den Ställen anzutreffen. Lediglich in Deutschland, Dänemark und Schweden kam es zu einer leichten Bestandsaufstockung. In den EU-Beitrittsländern wurde der Schweinebestand ebenfalls verringert, mit einem Minus von 4,0 Prozent in der Regel sogar stärker als in der alten EU.

Die geringeren Schweinebestände werden 2004 aller Voraussicht nach zu einem Rückgang der EU-Erzeugung führen. Die Experten im Prognoseausschuss der EU-Kommission gingen Ende März davon aus, dass sich die Bruttoeigenerzeugung der EU-15 im laufenden Jahr um rund 650.000 Tiere oder 0,8 Prozent verringern könnte.

Bruttoeigenerzeugung sinkt

Ende 2003 war der Schweinebestand in der EU-15 leicht rückläufig. Verglichen mit den Zählergebnissen von Ende 2002 waren rund 700.000 Schweine oder 0,6 Prozent weniger in den Ställen anzutreffen. Lediglich in Deutschland, Dänemark und Schweden kam es zu einer leichten Bestandsaufstockung. In den EU-Beitrittsländern wurde der Schweinebestand ebenfalls verringert, mit einem Minus von 4,0 Prozent in der Regel sogar stärker als in der alten EU.

Die geringeren Schweinebestände werden 2004 aller Voraussicht nach zu einem Rückgang der EU-Erzeugung führen. Die Experten im Prognoseausschuss der EU-Kommission gingen Ende März davon aus, dass sich die Bruttoeigenerzeugung der EU-15 im laufenden Jahr um rund 650.000 Tiere oder 0,8 Prozent verringern könnte.

Eine drastische Einschränkung der Erzeugung um 5,9 Prozent wird in Irland erwartet. Weniger Schweine werden dieses Jahr auch in den Niederlanden produziert. Die zuständige Productschap schätzt den Rückgang der Bruttoeigenerzeugung auf 365.000 Tiere oder 4,2 Prozent. Verantwortlich dafür sind unter anderem immer noch die Auswirkungen des staatlichen Produktionsaufgabeprogramms. Im Nachbarland Belgien ist 2004 mit einer Produktion zu rechnen, die im Jahresschnitt um rund 3,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegen könnte.

Die meisten restlichen EU-Länder erwarten einen Rückgang der Erzeugung um etwa ein Prozent. Unter diesen Ländern ist auch Spanien, wo die Schweinefleischerzeugung erstmals seit langem nicht mehr zu wachsen scheint. In Deutschland und Italien lässt die Bestandsentwicklung auf leichte Produktionszuwächse von rund einem Prozent schließen, während für Dänemark nur eine Zunahme um 0,3 Prozent vorausgesagt wird.

Preisbefestigung möglich

Im bisherigen Jahresverlauf haben sich die Schlachtschweinepreise in Europa durchaus freundlich entwickelt. Lag das durchschnittliche Preisniveau in der Gemeinschaft Anfang 2004 noch bei 114 Euro je 100 Kilogramm, so waren es Ende März gut 136 Euro. Mit einem Zuwachs von 30 Cent je Kilogramm oder mehr war der Preisanstieg in Spanien, Österreich und Portugal besonders ausgeprägt.

Ursachen der höheren Preise waren zum einen saisonale Faktoren, zum anderen aber auch Marktstützungsmaßnahmen. So wurden im Rahmen der Privaten Lagerhaltung EU-weit über 92.000 Tonnen Schweinefleisch vom Markt genommen, die allerdings ab Mai wieder ausgelagert werden müssen. Außerdem kurbelte die Gewährung von Exporterstattungen für nicht verarbeitete Waren die Ausfuhren in Drittstaaten an und entlastete den EU-Markt. Eigentlich wurde damit gerechnet, dass die Erstattungen bis Ende April laufen werden, doch beendete die Kommission die Maßnahme überraschend bereits Mitte März. Prompt begannen die Notierungen zu schwächeln, in Frankreich, Holland, Deutschland und Belgien kam es zu Preisabschlägen.

Dennoch geht man in den Mitgliedstaaten davon aus, dass die Schlachtschweinepreise im zweiten Quartal über dem Niveau des ersten Quartals liegen werden und die Vorjahreslinie deutlich übertreffen. Schlachtschweine der Handelsklasse E erzielten im zweiten Quartal 2003 durchschnittlich 1,24 Euro je Kilogramm. In diesem Jahr dürfte der Durchschnittspreis von April bis Juni gut 10 Cent höher sein und voraussichtlich ein Niveau von 1,35 Euro nicht unterschreiten.

In Dänemark rechnet man bis zur Jahresmitte mit guten Exportmöglichkeiten nach Japan, weil wegen der Vogelgrippe in Asien und des BSE-Falls in den USA ein höherer Einfuhrbedarf besteht. Zudem gilt in Japan aller Voraussicht nach bis August wieder der normale Einfuhrmindestpreis und nicht der Schutzzoll. In Spanien werden dieses Jahr wieder die Touristen für Nachfrageimpulse sorgen und die Schweinepreise steigen lassen, falls der Terrorismus keinen Einbruch bei den Buchungszahlen bewirkt. In anderen Ländern wie Frankreich, Österreich und teilweise auch Deutschland könnten die Spätfolgen des Jahrhundertsommers 2003 zu einer Angebotsreduzierung führen; gleichzeitig wird die Nachfrage durch die beginnende Grillsaison Impulse erhalten.

Im weiteren Jahresverlauf ist in der EU mit mäßig höheren Preisen als im Vorjahr zu rechnen, da das Angebot etwas kleiner ausfallen wird. Lediglich die ausgeprägte Preisspitze vom September 2003 wird sich wohl nicht wiederholen.

Im Jahresdurchschnitt 2004 rechnet der Prognoseausschuss in der EU-15 mit einem Preisniveau von etwa 1,35 Euro je Kilogramm, was einem Zuwachs von sieben Cent oder fünf Prozent entsprechen würde. Vielfach wird dieser Preisanstieg aber nicht reichen, um die höheren Kosten der Mäster für Futter, Energie und anderes auszugleichen. Und selbst dieser moderate Preisanstieg ist noch nicht sicher: Ungemach droht, falls Russland seine Drohung wahr macht und ab Mai die Grenzen für EU-Fleischexporte schließt. Dies würde zeitlich genau mit der EU-Erweiterung und mit der Auslagerung von Beständen aus der Privaten Lagerhaltung zusammenfallen und den Markt wohl in große Schwierigkeiten bringen. Nicht zu vergessen ist, dass Polen aus dem Überschussjahr 2003 noch nennenswerte Lagerbestände an Schweinefleisch besitzen dürfte und diese mit in die EU bringen wird.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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