Schwaben und viele Altbayern scheinen aus dem Rennen

Wie die Augsburger Allgemeine meldet dürfen in Zukunft Weißwürste unter dem Namen "Münchner Weißwurst" wahrscheinlich nur noch aus der Landeshauptstadt oder dem Landkreis München kommen. Demnach scheiterte der Fleischerverband Bayern vor dem Deutschen Patent- und Markenamt mit dem Antrag, die Wurst unter diesem Namen auch in Schwaben und Altbayern produzieren zu dürfen.

Damit kann davon ausgegangen werden, dass Stadt und Landkreis München den geografischen Schutz des Namens "Münchner Weißwurst" zugesprochen bekommt - auch wenn das noch nicht entschieden sei.

Schwaben und viele Altbayern scheinen aus dem Rennen

Wie die Augsburger Allgemeine meldet dürfen in Zukunft Weißwürste unter dem Namen "Münchner Weißwurst" wahrscheinlich nur noch aus der Landeshauptstadt oder dem Landkreis München kommen. Demnach scheiterte der Fleischerverband Bayern vor dem Deutschen Patent- und Markenamt mit dem Antrag, die Wurst unter diesem Namen auch in Schwaben und Altbayern produzieren zu dürfen.

Damit kann davon ausgegangen werden, dass Stadt und Landkreis München den geografischen Schutz des Namens "Münchner Weißwurst" zugesprochen bekommt - auch wenn das noch nicht entschieden sei.

Dass hinter dem Weißwurststreit handfeste wirtschaftliche Interessen stehen ist unbestritten. Böse Zungen sprechen vor allem von einer Auseinandersetzung der Münchner Metzger gegen die Fleischwerke Zimmermann in Thannhausen die nach angaben der Augsburger Allgemeinen täglich 500.000 Weißwürste produzieren.

Die betroffenen Metzger spielen momentan die Auswirkungen des Verbotes eher herunter, würden Kunden doch sowieso ur "Weißwürste" ordern. Ganz so einfach allerdings scheint das nicht zu sein, da in den Leitsätzen für Fleisch- und Wurstwaren  sehr wohl auch in der Zusammensetzung zwischen Müncher W. und Weißwurst unterschieden wird. So ist eine nach Münchner Rezeptur hergestellte Wurst nach dem Leitsatz für "Weißwurst" nicht verkehrsfähig, weil sie durch den obligaten Schwarten oder "Häutelzeug"-Zusatz einen zu hohen Bindegewebsanteil hat.

Die "Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst", die ihrerseits den Antrag auf Namensschutz gestellt hatte, werte die Entscheidung des Amtes nach Worten Markus Brandl, des Geschäftsführer der Münchner Groß-Metzgerei Vinzenzmurr,  als "positives Zwischenergebnis". Das Deutschen Patent- und Markenamt begründete die Ablehnung des Fleischerverbands-Antrags damit, dass das in dem Antrag angestrebte Gebiet zu groß sei, sagt Sprecherin Diane Nickel. Da ist es Hohn zu wissen, dass über Jahrzehte ein Großteil der Münchner Weißwürste in Augsburg hergestellt worden ist. Das wäre wahrscheinlich heute noch so, wenn der damalige Produzent noch am Markt tätig wäre.

Dem Verbnehmen nach bleibt dem Bayerischen Fleischerverband gegen die Münchner (!) Entscheidung der Rechtsweg offen.


meat-n-more.info berichtete mehrfach von dem Streit:

[meat-n-more.info] - Rathaus-SPD: Landeshauptstadt soll Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst beitreten

Die Rathaus-SPD beantragt, dass die Bayerische Landeshauptstadt der Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst betritt. Ziel ist es, beim Deutschen Patent- und Markenamt den Begriff „Münchner Weißwurst“...

[meat-n-more.info] - Stadt München tritt Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst bei

Die Landeshauptstadt München tritt der Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst bei. Dies beschloss der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft des Münchner Stadtrates in seiner gestrigen Sitzung. Die Stadt...

[meat-n-more.info] - Der Weißwurstkrieg

Ein paar externe Links zum Weißwurststreit

[meat-n-more.info] - Im Hörsaal ging es um die Weißwurst

An der Universität Hohenheim wollte Prof. Albert Fischer seinen Studenten beweisen, dass die Diskussion um die Münchner Weißwurst doch sehr von Vorurteilen geprägt sei. Doch bei der Blindverkostung ...

Quelle: München [ Thomas Pröller ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen