Friedrich-Loeffler-Institut sieht im Fund des Vogelgrippe-Erregers bei Schweinen in China keinen Anlass für eine erhöhte Gefährdung des Menschen.

Am 20. August berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP, dass nach Angaben chinesischer Behörden erstmals "ein tödlicher Stamm von Vogelgrippe-Viren in Schweinen entdeckt worden" sei. Dabei handelt es sich um die Wiedergabe einer Äußerung der Leiterin des chinesischen Referenzlabors für aviäre Influenza, Dr. Chen Hualan. Danach war bereits im Jahre 2003 in vier Beständen der südostchinesischen Provinz Fujian ein Virus vom Typ H5N1 gefunden worden, allerdings nur bei sehr wenigen Tieren und auch nur in sehr geringer Menge. Ein Hinweis darauf findet sich unter anderem bereits in einer aus dem Juli dieses Jahres stammenden Veröffentlichung.

Friedrich-Loeffler-Institut sieht im Fund des Vogelgrippe-Erregers bei Schweinen in China keinen Anlass für eine erhöhte Gefährdung des Menschen.

Am 20. August berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP, dass nach Angaben chinesischer Behörden erstmals "ein tödlicher Stamm von Vogelgrippe-Viren in Schweinen entdeckt worden" sei. Dabei handelt es sich um die Wiedergabe einer Äußerung der Leiterin des chinesischen Referenzlabors für aviäre Influenza, Dr. Chen Hualan. Danach war bereits im Jahre 2003 in vier Beständen der südostchinesischen Provinz Fujian ein Virus vom Typ H5N1 gefunden worden, allerdings nur bei sehr wenigen Tieren und auch nur in sehr geringer Menge. Ein Hinweis darauf findet sich unter anderem bereits in einer aus dem Juli dieses Jahres stammenden Veröffentlichung.

Dieser Virustyp wurde seit dem vergangenen Jahr als Ursache zahlreicher Ausbrüche von Geflügelpest ("Vogelgrippe") in mehreren Ländern Südostasiens festgestellt, in deren Verlauf mehrere Hundert Millionen Hühner und Enten getötet werden mussten. Er wird auch für insgesamt 27 Todesfälle beim Menschen in Vietnam und Thailand verantwortlich gemacht. Nach weiteren, bisher allerdings inoffiziellen Berichten ergaben genauere Untersuchungen, dass sich der bei Schweinen nachgewiesene Erreger von dem Hühnervirus nicht unterscheidet, sodass mögliche Befürchtungen, dass ein "neues" Influenzavirus mit einem möglicherweise höheren Gefährdungspotenzial für den Menschen bereits entstanden sein könnte, unbegründet sind. WHO und FAO haben von den chinesischen Behörden offizielle Stellungnahmen und weitere Detailinformationen gefordert. Am 24. August wurden daraufhin vom chinesischen Landwirtschaftsministerium alle Berichte über den Nachweis des Geflügelpestvirus bei Schweinen in China als nicht zutreffend zurückgewiesen.

Unabhängig vom möglichen Wahrheitsgehalt beider Meldungen verweist das Friedrich-Loeffler-Institut (vormals Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere) darauf, dass der Nachweis von aviärem Influenzavirus bei Schweinen, die mit an Geflügelpest erkrankten Hühnern gemeinsam gehalten werden, kein überraschendes Ereignis darstellt. Bei intensivem Erregerkontakt können einzelne Infektionen bei Schweinen ebenso wie beim Menschen vorkommen, ohne dass eine Weiterverbreitung des Virus erfolgt. Dies ergaben unter anderem auch Experimente, die am Nationalen Referenzlabor für aviäre Influenza auf der Insel Riems bereits im vergangenen Jahr durchgeführt wurden. Erst wenn zwei verschiedene Influenzaviren sich gleichzeitig in Schweinen vermehren, können mit geringer, aber letztlich nicht genau vorhersehbarer Wahrscheinlichkeit neue Viren entstehen, bei denen es sich aber auch nicht zwangsläufig um so genannte "Killerviren" handelt.

Die Nachrichten über den Nachweis von Geflügelpestviren bei Schweinen stellen keinen Anlass dar, die Einschätzung der bestehenden Gefährdungssituation für Deutschland zu ändern. Es besteht aus der Sicht der Veterinärmedizin auch kein unmittelbarer Handlungsbedarf im Krisenmanagement dieses Bereiches.

Quelle: Berlin [ bba ]

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