Rund ein halbes Jahr nach dem Beitritt von acht mittel- und osteuropäischen Staaten zur EU zog die ZMP Mitte Oktober auf dem ZMP-Osteuropaforum in Berlin eine erste Bilanz. Dabei ging es auch um die Auswirkungen der EU-Osterweiterung am Geflügelmarkt.

Viele Marktbeteiligte in der alten EU hatten erwartet, dass es durch die EU-Osterweiterung zu stark steigenden Lieferungen aus den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) in die Länder der alten EU-15 kommen würde. Alle bislang vorliegenden Informationen zeigen jedoch, dass diese Befürchtungen insgesamt gesehen nicht eintrafen. Offensichtlich wurde der EU-Beitritt durch die zwischen der alten EU und den Beitrittskandidaten im Vorfeld geschlossenen Assoziierungsabkommen vorweggenommen. Diese Vereinbarungen sahen zunächst deutlich reduzierte Importzölle und im Jahr vor dem Beitritt teilweise auch zollfreie Importe vor. Aufgrund dieser Abkommen waren die Importe der EU-15 an Eiern und Geflügelfleisch aus den MOEL schon vor der Osterweiterung gestiegen.

Rund ein halbes Jahr nach dem Beitritt von acht mittel- und osteuropäischen Staaten zur EU zog die ZMP Mitte Oktober auf dem ZMP-Osteuropaforum in Berlin eine erste Bilanz. Dabei ging es auch um die Auswirkungen der EU-Osterweiterung am Geflügelmarkt.

Viele Marktbeteiligte in der alten EU hatten erwartet, dass es durch die EU-Osterweiterung zu stark steigenden Lieferungen aus den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) in die Länder der alten EU-15 kommen würde. Alle bislang vorliegenden Informationen zeigen jedoch, dass diese Befürchtungen insgesamt gesehen nicht eintrafen. Offensichtlich wurde der EU-Beitritt durch die zwischen der alten EU und den Beitrittskandidaten im Vorfeld geschlossenen Assoziierungsabkommen vorweggenommen. Diese Vereinbarungen sahen zunächst deutlich reduzierte Importzölle und im Jahr vor dem Beitritt teilweise auch zollfreie Importe vor. Aufgrund dieser Abkommen waren die Importe der EU-15 an Eiern und Geflügelfleisch aus den MOEL schon vor der Osterweiterung gestiegen.

Deutschland ist wichtigster Kunde

Im Geflügelsektor sind unter den Beitrittsländern vor allem Ungarn und Polen stark exportorientiert. Der Selbstversorgungsgrad dieser Länder liegt bei Geflügelfleisch deutlich über 100 Prozent. Recht umfangreiche Mengen exportiert darüber hinaus die Tschechische Republik. Deutschland ist für diese drei Länder jeweils der Hauptabnehmer von Geflügelfleisch.

Seit der EU-Erweiterung am 1. Mai 2004 konnten die alten EU-Staaten vor allem preisgünstige Artikel wie beispielsweise Geflügelschenkel in den MOEL absetzen. Andererseits kommt auch Ware zu niedrigen Preisen aus den neuen EU-Ländern nach Deutschland. So verunsicherten Lieferungen an polnischer Putenbrust, die hierzulande sehr billig angeboten wurde, zeitweise den hiesigen Markt. Der befürchtete große Importboom nach der EU-Erweiterung blieb bislang jedoch aus. Das Statistische Bundesamt verzeichnet bei den Einfuhren aus den Beitrittsländern teilweise sogar deutliche Rückgänge. Dafür dürften jedoch auch Lücken bei der Erfassung verantwortlich sein. Denn mit dem EU-Beitritt haben sich die Erfassungsmodalitäten beim Außenhandel mit den neuen EU-Ländern verändert, so dass die tatsächlichen Mengen nicht mehr vollständig in der Statistik erscheinen.

Besonders stark zurückgegangen sind seit Beginn des laufenden Jahres die Geflügelfleischlieferungen aus Polen nach Deutschland: Von dort kamen im Januar 2004 nach der amtlichen Statistik noch fast 6.000 Tonnen, im April und Mai dagegen weniger als 1.000 Tonnen; bis Juli stiegen die Zufuhren dann wieder auf rund 2.500 Tonnen. Die zwischenzeitliche Abnahme der Lieferungen aus Polen war darauf zurückzuführen, dass die von Juli 2003 bis zum Beitritt gültigen Kontingente zur zollfreien Einfuhr von Geflügelfleisch aus Polen bereits im Januar 2004 ausgeschöpft waren. Bis zum Beitritt mussten daher wieder Zölle von 20 Prozent des Regelzollsatzes gezahlt werden. Eine Aufstockung der Kontingente hatte die EU-Kommission abgelehnt.

Langfristig dürften die Exportchancen für Ware aus den MOEL im Spezialitäten-und Frischbereich liegen. Bei Frostware dagegen treffen die MOEL auf die Konkurrenz anderer großer Anbieter von preisgünstiger Ware am Weltmarkt, beispielsweise Brasilien.

Quelle: Bonn [ zmp ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen