Verbrauchervorschau der ZMP auf den Monat Dezember

Verbrauchervorschau der ZMP auf den Monat Dezember

Der diesjährige Weihnachtseinkauf kommt die Verbraucher in Deutschland nur selten teurer zu stehen als im vorigen Jahr, etliche Agrarprodukte sind ähnlich günstig wie 2003 oder sogar billiger zu haben. Mit konsumfreundlichen Preisen ist für Schweinefilet und Lammkeulen, Großgeflügel und Karpfen, Eier und Mehl sowie für Obst, Gemüse und Kartoffeln zu rechnen. Rind- und Kalbfleisch ist dagegen im Laufe des Jahres etwas teurer geworden, in Aktionen der Geschäfte kann man gefragte Teilstücke wie Roastbeef, Hüftsteaks oder Kalbsbraten aber durchaus noch zu Vorjahrespreisen erstehen.

Ladenpreise für Rindfleisch etwas gestiegen

Gute Nachfrage im In- und Ausland sowie das international gestiegene Preisniveau haben 2004 am deutschen Markt zu höheren Rinderpreisen geführt, obwohl mehr Rinder und Kälber erzeugt und geschlachtet worden sind. Außerdem haben die Schlachtereien mit höheren Kosten zu kämpfen, unter anderem wegen steigender Energiepreise, Ausgaben für Qualitätssicherung und Vermarktung. Im Jahresverlauf haben sich daher auch die Verbraucherpreise für Rindfleisch erhöht, besonders für die hochwertigen Teilstücke. Rinderschmorbraten aus der Keule beispielsweise kostete im Durchschnitt aller Geschäftstypen im November 8,82 Euro je Kilogramm, 25 Cent beziehungsweise knapp drei Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Für Rinderfilet verlangte der Einzelhandel zuletzt durchschnittlich 25,03 Euro je Kilogramm, 60 Cent beziehungsweise 2,5 Prozent mehr als 2003. Der Kilopreis für Kalbsschnitzel lag im November bei 17,79 Euro gegenüber 17,27 Euro im November vorigen Jahres.

Lammfleisch günstiger

Mit Lammfleisch war der deutsche Markt in diesem Jahr etwas besser versorgt als 2003. Die Einfuhren gingen zwar zurück, doch dafür stand aus hiesiger Erzeugung mehr Ware zur Verfügung. Eine frische Lammkeule mit Knochen dürften die Konsumenten daher wie im Vorjahr zu Ladenpreisen zwischen neun und 13 Euro je Kilogramm bekommen; für eine gefrorene Lammkeule ohne Knochen ist meist mit Kilopreisen zwischen acht und zehn Euro zu rechnen.

Schweinefilet zu Aktionspreisen

Der Einkauf von Schweinefleisch hat sich für die deutschen Verbraucher bei ausreichendem Angebot im laufenden Jahr kaum verteuert, und selbst im Weihnachtsgeschäft werden für die gefragten edleren Teilstücke nur etwa Vorjahrespreise zu zahlen sein. Für ein Kilogramm Schweineschnitzel aus der Keule sind derzeit zwischen sechs und acht Euro zu zahlen; für Schweinefilet werden in Angeboten der Geschäfte wie im Vorjahr meist zwischen acht und zehn Euro je Kilogramm verlangt.

Putenbrust und Hähnchenschnitzel billiger als 2003

Ein gut ausreichendes Angebot aus dem In- und Ausland hält die Verbraucherpreise für Hähnchenschnitzel und Putenbrust auch in den nächsten Wochen auf einem konsumfreundlichen Niveau. Im Schnitt sind diese beliebten Teilstücke deutlich günstiger zu bekommen als im vorigen Jahr. Im November kostete frische Putenbrust im deutschen Einzelhandel durchschnittlich 7,56 Euro je Kilogramm anstelle von 8,16 Euro im Vorjahresmonat. Für Hähnchenschnitzel werden 7,60 Euro pro Kilogramm verlangt, vor Jahresfrist waren 7,92 Euro zu zahlen.

Großes Angebot an Großgeflügel

An Enten und Gänsen steht ein umfangreiches und günstiges Angebot aus dem In- und Ausland zur Verfügung. Für eine gefrorene Pekingente sind ähnlich wie im Vorjahr 2,00 bis 2,50 Euro je Kilogramm zu zahlen, für eine gefrorene Barbarie-Ente zwischen drei und vier Euro je Kilogramm. Frisch kostet eine junge Ente im Geschäft zwischen fünf und sechs Euro je Kilogramm, die Preise für die Barbarie-Variante bewegen sich zwischen 5,50 und 7,50 Euro je Kilogramm. Der Gänseschmaus ist für die deutschen Verbraucher preiswerter geworden: Im November verlangte der deutsche Einzelhandel für ein Kilogramm gefrorene Gans im Durchschnitt aller Geschäftstypen drei Euro, rund 37 Cent weniger als im Vorjahreszeitraum. Aktionsangebote der Geschäfte beginnen schon ab 2,49 Euro je Kilogramm. Die Frostware stammt in der Regel aus Osteuropa; Gänse aus deutscher Erzeugung werden überwiegend frisch angeboten und kosten zwischen sieben und neun Euro je Kilogramm. Sie sind vor allem direkt ab Erzeuger, auf Wochenmärkten und im Facheinzelhandel zu haben.

Reichlich Eier für die Adventsbäckerei

Anders als im vorigen Jahr, als Eier knapp und relativ teuer waren, ist der hiesige Markt diesmal sehr reichlich mit Ware versorgt, und die Preise liegen weit unter dem Vorjahresniveau. Im Bundesdurchschnitt aller Geschäftstypen waren im November für eine Zehnerpackung Eier aus Käfighaltung, Gewichtsklasse M, nur 85 Cent zu zahlen anstelle von 1,29 Euro zur Vorjahreszeit. Zehn Eier aus konventioneller Freilandhaltung kosteten durchschnittlich 1,78 Euro, im November vorigen Jahres waren es 1,87 Euro. Eine Zehnerpackung Eier aus konventioneller Bodenhaltung gab es für 1,54 Euro gegenüber 1,71 Euro im Vorjahr.

Günstigere Preise für Äpfel, Clementinen und Kiwis

Mit Tafeläpfeln ist der deutsche Markt besser versorgt als im vorigen Jahr. Vor allem Lieblingsäpfel der Deutschen wie Jonagold und Elstar gibt es reichlich, und die Verbraucherpreise liegen niedriger als im Vorjahr. Gute Ernten im Mittelmeerraum sorgen für ein reichliches und günstiges Angebot an Clementinen, während Orangen etwas knapper und teurer sein könnten als in der Vorsaison. Bei den Grapefruits kann es sogar zu Engpässen kommen, nachdem in unserem Hauptlieferland USA zwei Drittel der Ernte Hurrikanen zum Opfer gefallen sind. Auch aus dem Mittelmeerraum ist kein sonderliches großes Angebot an Grapefruits zu erwarten. Kiwis aus europäischer Produktion gibt es in dieser Saison dagegen in deutlich größeren Mengen und billiger als im vorigen Winter. Günstig zu haben sind um diese Jahreszeit auch exotische Früchte wie Avocados, Mangos oder Kakis.

Wintergemüse oft nicht so preiswert

Kopfsalat, Bunte Salate und Fruchtgemüse, die im Winter meist aus südeuropäischen Ländern auf den deutschen Markt kommen, dürfte es in genügenden Mengen geben, aber wie immer um diese Jahreszeit zu etwas höheren Preisen als im Sommer und Herbst. Eissalat aus Spanien sowie Feldsalat aus in- und ausländischer Erzeugung sind voraussichtlich umfangreicher und günstiger als in der Vorsaison verfügbar. Am niedrigen Preisniveau für Weißkohl wird sich angesichts der großen Erntemenge auch in den kommenden Wochen wenig ändern. Beim Rotkohl dagegen sind leicht steigende Forderungen nicht auszuschließen, nachdem die Anbauflächen bundesweit spürbar reduziert worden sind. Der Bedarf an Blumenkohl wird im wesentlichen aus Frankreich gedeckt. Dort zeichnet sich eine deutlich niedrigere Ernte als in der vergangenen Kampagne ab. Die Preise dürften daher fest bleiben. Auch Rosenkohl ist nicht so reichlich vorhanden wie Ende vorigen Jahres. Bei den niedrigen Startpreisen zu Beginn der Saison wird es daher nicht bleiben. Weiterhin gut ausreichend bleibt das Angebot an Möhren und Zwiebeln.

Speisekartoffeln reichlich

Mit 12,6 Millionen Tonnen ist die diesjährige Kartoffelernte in Deutschland sehr reichlich ausgefallen. Mit Speiseware bleibt der deutsche Markt daher auch bis zum Jahresende sehr umfangreich und zu niedrigeren Preisen als im Vorjahr versorgt. Im Bundesdurchschnitt aller Geschäftstypen zahlten die Konsumenten für eine 2,5-Kilogramm-Tüte Speiseware im November lediglich 1,17 Euro, während vor Jahresfrist durchschnittlich 1,45 Euro verlangt wurden. Lediglich beste Qualitäten könnten sich für die Verbraucher etwas verteuern.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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